Lang ist die Liste mit wem Sebastien Borgo bereits kollaborierte. Sie reicht vom Damo Suzuki Network über Alan Courtis bis zur Mitgliedschaft in Kollektiven wie Sun Plexus 2 oder Micro_Penis. Außerdem ist der Ausnahmegitarrist Teil des Trios Dragibus und in seiner Heimatstadt Mulhouse führte er von 1992-98 die nicht subventionierte Shot Gun Gallery, in der auch Konzerte stattfanden. Dabei konnte er auch seiner Begeisterung für Art Brut und Artverwandtes nachgehen. Sehr schön fließt dieses Faible des 41-Jährigen in sein Solowerk »Ein Geisteskranker als Künstler« ein. Auf dem CD-Cover ist ein Frachter seitenverkehrt auseinander gebrochen und Borgos Artist Name entspricht den teils recht harschen Klängen. Zwischen Rauem und Wüstem – symptomatisch dafür stehen etwa »Shrapnel« oder »2033« – sind aber auch wundersame Loop-Montagen, die das Flair von Drones meet Minimal Music vermitteln, gebettet. Herausragend auch »Radio Onde Furlane«, wo Bügeltisch, russischer Big Muff, Delay und Kurzwellenklänge eines 1956er Philips-Radios aufeinanderprallen. Ogrobs Vermächtnisse aus Installationen und kristallinen Recordings sind exakt am Innersleeve gelistet und das dazu gehörige Foto ist viel sagend: inmitten von Drähten, Nägeln, Federn, Stäben sowie Elektrokabeln steht eine halbleere Kaffeetasse. Stimmiger Bildtitel: »Destroy Noise Jetset«.
Ogrob
»Ein Geisteskranker als Künstler«
ronda label
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