Der knapp 30-jährige Berliner Pianist und Komponist Sebastian Sternal wandert mit seinem symphonischen Projekt ein wenig auf den Spuren des ebenfalls aus Berlin stammenden Andromeda Mega Express Orchestras, ohne dabei allerdings gleichermaßen verschroben, ruppig, anarchistisch zu sein. Zurückhaltender, melodie- und anschlussverliebter ist dieser Spaziergang durch jazzigen Gemüsegarten, obwohl auch hier atonale auf harmonische Sequenzen folgen, minimalistische und klassizistische Passagen ebenso eingewoben sind, oder etwa auf voluminöse Orchesterklänge eine spartanische Triobesetzung folgt. Wie ein monumentales Gemälde in jazzig-weichen Farbtönen entfaltet sich »Sternal Symphonic Society« vor der Hörerin. Die wird sich nur als Jazzliebhaberin hier richtig wohl füllen, dann aber umso mehr. Jetzt müsste eigentlich nur noch jemand das Actionkrimiliebesroadmoviemelodram zu diesem großartigen Soundtrack drehen.
Sebastian Sternal
»Sternal Symphonic Society«
Traumton Records
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