Sehr stark in Richtung klassischen Dancefloor und Pop geht »Plastics« von Eaux, einem »spektralelektronischen« Trio mit Londoner Wurzeln, bestehend aus Ben Crook, Stephen Warrington und Sängerin Sian Ahern. Ohne den ein wenig schläfrigen, irgendwie weichgezeichnet wirkenden Gesang von Sian Ahern wäre »Plastics« ein verspielter Technosoundtrack, der zwischen Minimalismus und Sphärensounds, zwischen SciFi-Referenzen und 80ies-Disco oszilliert – und der streckenweise echt Laune macht. Fujiya & Miyagi, Clarks, Gayngs oder The Knife wären ganz brauchbare Referenzen, aber wie gesagt, der Zuckerstreuselgesang macht nicht nur den postfuturistischen Anstrich der Musik zunichte (so beschwört Ben Crook etwa J. G. Ballard und Philip K. Dick als heimliche Paten dieser Tracks herauf), sondern zieht »Plastics« auch tief in den Mainstream hinein. Aber über diesen Tadel wird das Trio sicher nicht in Tränen ausbrechen.
Eaux
»Plastics«
ATP Recordings
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