Mit »Peace« legt die Mostviertler Classic-Rock-Band Eastwood Haze ihr mittlerweile drittes und vielleicht bisher abwechslungsreichstes Album vor. Die DNA der Gruppe – Sixties Blues-Rock à la Rolling Stones oder Faces mit einem Schuss Hard-Rock – ist nach wie vor präsent, allerdings kommen hier auch deutliche Folk- und Country-Rock-Elemente hinzu. Aufgenommen wurde auch diesmal wieder mit Produzent Jay Hundert in dessen Studio Hundert in Tirol. Im Vergleich zum Vorgängeralbum »Love Is a Thief« entschied sich die Gruppe diesmal allerdings für eine etwas reduziertere Herangehensweise. Statt mehrfach getrackten Gitarrenwänden besteht die Grundlage aus den Arrangements, die auch den Live-Versionen der hier vertretenen Songs zugrunde liegen. Die Overdubs beschränken sich zum Großteil auf Backing Vocals und zusätzliche Instrumentierung wie Saxofon, Mandoline, Mundharmonika und Keyboards, eingespielt von den beiden Multi-Instrumentalisten Moritz Schwödiauer und Florian Fangmeyer. Besonders gut stehen Eastwood Haze Mid-Tempo-Songs wie das Soul-angehauchte »Queen of the River«. Aber auch folkige Balladen wie »Pray for Rain«, flotte R’n’B-Rocker wie »Make It Last« oder auch treibender Hard-Rock wie die Single-Auskopplung »I Know a Place« werden absolut überzeugend vorgetragen. Erwähnenswert sind auch die Arrangements, die durchwegs musikalisch interessant sind, stets aber im Dienst des jeweiligen Songs stehen. In Verbindung mit der hier dargebotenen stilistischen Bandbreite ergibt dies ein sehr abwechslungsreiches und immer stimmiges Hörerlebnis. Lead-Sänger Mike Schwödiauer meistert die verschiedenen Register problemlos, der Rhythmussektion gelingt es hervorragend, die unterschiedlichen Dynamiken der Songs zu transportieren. Schlagzeuger Max Thalhammer und Bassist Patrick Steinmassl sind ein eingespieltes Team. Neuzugang Hombo bringt mit seiner Auswahl an Percussion-Instrumenten eine Palette neuer Klangfarben in das Klangbild ein. Die ausgeprägte Liebe zur Rock-Musik der späten Sechziger und frühen Siebziger, verbunden mit einer geschichtsbewussten, aber gleichzeitig modernen Produktion, lässt mitunter auch an den Neunzigerjahre-Output der Black Crowes denken, was dementsprechend geneigten Hörer*innen natürlich als Empfehlung gelten darf.
Eastwood Haze
»Peace«
Self-release
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