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Bright Eyes

»Five Dice, All Threes«

Dead Oceans

»Five Dice, All Threes« ist das zehnte Studioalbum der Bright Eyes, der Band rund um den Frontmann Conor Oberst. Fast 20 Jahre nach dem internationalen Erfolg von »I’m Wide Awake, It’s Morning«, einem der wichtigsten Indie-Alben der Nullerjahre, stellt sich die Frage, was noch in dieser Band aus Omaha, Nebraska steckt. Der generelle Sound des Albums ist auf jeden Fall noch immer so mutig, nostalgisch, persönlich und durchdacht, wie man es sich von den Bright Eyes wünscht. Der erste Song »Bells and Whistles« ist gleich der radiotauglichste und zugänglichste. »This is a song about the many little details in life that can seem insignificant or frivolous or temporary at the time, but eventually end up forming your destiny. And it’s also kind of a whistle while you work scenario«, sagt Conor Oberst über dieses wunderbare Stück. Vielleicht die beste Nummer auf dem Album ist »Bas Jan Ader«. Durch die Strophen kommentiert Oberst das Schaffen von mehreren, teils kontroversen Künstlern wie Mark Twain, Vincent van Gogh, Charles Dickens und dem titelgebenden Bas Jan Ader. Zudem liefert der Track die nachhaltigste Line des Album: »I never thought I’d see 45 / How is it that I’m still alive?« In der zweiten Hälfte des Albums lässt die Qualität der Songs leider spürbar nach. Immer wieder finden sich darin Samples alter Filme, wie man es von Stücken der Band TV Girl kennt, außerdem werden immer wieder Sampler-Effekte verwendet, die eher stören, als etwas zum Gesamtbild des Albums beitragen. Selbiges gilt für Scratch-Sounds wie z. B. im Song »The Time I Have Left«, der trotz dem vielversprechenden Feature von Mett Beringer, Sänger von The National, unter den Erwartungen bleibt. »Five Dice, All Threes« hat durchaus berührende Momente, die die Hörenden mitnehmen, allerdings bleibt trotz mehrmaligem Hören wenig hängen, an das man sich erinnert. Auch fällt es schwer, das Album ganz durchzuhören, weil die Songs zum Ende hin wirklich zäh sind. Selbst die namenhaft hochwertigen Features (Cat Power, Alex Orange Drink) ändern daran leider nicht viel. 

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Text
Adrian Malliga

Veröffentlichung
30.09.2024

Schlagwörter

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