Die Casamance ist die südliche Region des Senegal. Vom trockenen Norden durch den Gambia-Fluss bzw. das Land Gambia getrennt, hat diese Region eine eigene Identität, auch musikalisch. Dennoch hat die Band Toure Kunda, deren Gründungsmitglieder aus dieser Region stammen, einen starken Bezug zum im restlichen Senegal lange dominierenden Musikstil Mbalax. In den späten Siebzigern und Achtzigern avancierten sie zu Superstars der »Weltmusik«, noch bevor der Begriff zur millionenschweren Trademark wurde. Insbesondere das vergoldete Album »Live Paris–Ziguinchor« wurde zum Megaseller und frühen Inbegriff für afrikanische Weltmusik. Die Brüder Touré gehörten zu den Ersten, die ihre in den Traditionen der senegalesischen Musik verwurzelten Songs Stadien-tauglich mit den populären Rhythmen der »westlichen« Hemisphäre auffetteten. Dabei kam ihnen sicherlich zupass, dass sie in Paris lebten und so eine unmittelbare Vorstellung vom Geschmack des europäischen Publikums hatten, wenn auch der frankophone Markt nie das Potenzial des angelsächsischen erreichen konnte. 1984, am Zenit ihres Schaffens und Erfolgs, nahmen sie das vorliegende Live-Album auf, ein Allzeit-Klassiker, der sich in die Geschichte der Weltmusik einschrieb; ein Album, das von Soul bis Reggae und Dub, von Cuban bis Funk und Jazzrock souverän die Klaviatur eines damals noch wenig entwickelten Genres bediente. Ein Album, auf das sich immer schon die Fans so diverser Lager wie Jazz, Rock, Latin oder Reggae verständigen konnten. Hier ist es in einer weiteren Neuauflage.
Toure Kunda
»Live Paris–Ziguinchor«
Impala Kingdom Records
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