Drei Jahre nach ihrem Debütalbum schieben die Rebecca Harris, Ute-Marie Paul, Hemma Potoschnig und Christina Reisinger eine Platte nach, die praktisch nahtlos an »Nee Niemals Nicht« (Klangbad) anknüpft: Die Truppe mit Roots nach Australien, Serbien, Deutschland und Österreich fabriziert mit tatkräftiger Unterstützung von Klangbad-Mastermind H. J. Irmler einen mehrfach gebrochenen, traumwandlerischen Klangkosmos, der eher an Performance oder Hörspiel erinnert dann an »propere Musik«. Weil, wie gehabt, praktisch alles steht und fällt mit der Sprache. Deutsch, Englisch, Spanisch, Serbisch: Kosmopolitische Lautmalereien. Vokalakrobatik ist nicht angesagt, sondern viel mehr eine eigentümliche Mischung aus gesprochenen und gesungenen Phrasen, repetitive Wortfetzen über Klavierpassagen ziehen vorbei, Gitarrenfeedbacks verdichten sich zu Drone-Flächen, harte Beats nahe der Herzrhythmusfrequenz, schräge Folk-Applikationen. Und, ja, die Nähmaschine, die ab und an Noise-Partikel liefert. Warum werde ich den Gedanken nicht los, Ništa Nije Ništa als eine Art wirklich kunstbeflissene Version der Chicks on Speed minus deren überzogenen Glam fassen zu können? »4 Wolves Attack« ist eine sperrige Angelegenheit, der man die ganze Aufmerksamkeit zu widmen hat und der gelungene Versuch, poetische Texturen mit irritierend-ambientösen Soundflächen zu verweben. Mehr davon!
Nista Nije Nista
»4 Wolves Attack«
Klangbad
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