yair
Yair Elazar Glotman & Mats Erlandsson

»Glory Fades«

XKatedral

XKatedral ist ein Label, das für diese »irgendwie« nicht ganz so akademisch geprägte moderne klassische Musik steht, die sich mithilfe elektronischer wie akustischer Instrumente ausdrückt, in Genrebegriffen oft als Mischung von Dark Ambient, Drone und Folk findet und darin ihren »irgendwie« cineastischen Charakter zeigt. Yair Elazar Glotman und Mats Erlandsson, die Musiker bzw. Komponisten, die für »Glory Fades« verantwortlich sind, haben jeweils auch schon Filmmusiken veröffentlicht, und das wiederholt gesetzte »irgendwie« will hier nicht halbgare Qualität kennzeichnen, sondern eine prinzipielle Offenheit bzw. Unbestimmtheit. Sicher, in den genannten Genres erscheint nicht wenig Musik, die bestenfalls als dunkel grundierte Klangtapete durchgeht, also langweiliges Geklimper und Gedröhne ist. Nicht so im vorliegenden Fall. Die Musik kennzeichnen sorgsam gesetzte Pausen, reduziertes Tempo, sparsam eingefügte Töne, und die so aufgebaute Spannung hält sich über die Dauer der acht Kompositionen des Albums. Musik, die in dieser Weise aufgebaut ist und »funktioniert«, erfreut sich nicht geringer Beliebtheit und das nicht erst, seit Hildur Guðnadóttir für ihren Soundtrack zur »Chernobyl«-Serie einen Grammy nach Hause getragen hat: dunkle, mithin pastoral bis unheimlich anmutende Kompositionen, die, wenn man so will, eingedenk diverser Katastrophen und finsterer Zukunftsperspektiven eine gewisse sorgenvolle Zivilisationsmüdigkeit in sich aufheben. Diesem Klangbild entspricht auch »Glory Fades«, und damit rennen Yair Elazar Glotman und Mats Erlandsson bei mir offene Türen ein. 

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