Über-Wimp Klaus Cornfield muss inzwischen weit jenseits der 30 sein, wird aber wohl für immer Teenager bleiben. Nach dem Ende von Throw That Beat (In The Garbage Can)! und einer Soloplatte hat er sich musikalisch keinen Millimeter weiterbewegt; seine neue Band Katze macht auf ihrem Debüt simpelsten Kinderzimmer-Punk für eine Parallelwelt, deren Helden Calvin Johnson, Amelia Fletcher, Jonathan Richman und Wreckless Eric heißen. Cornfield wird dabei u.a. von seiner Ex-Freundin, einer gewissen Minki Warhol, an diversen Billig-Keyboards sozusagen kongenial unterstützt. Auch die Themen der Lieder sind dieselben wie seit eh und je: Teenage Angst, Herzschmerz, Drogen. Neu ist allerdings, dass Cornfield erstmals ausschließlich auf Deutsch singt, und hier zeigt sich seine größte Schwäche. Denn auch wenn seine Karriere lange vor der von Tocotronic begonnen hat, muss er wie alle, die heutzutage stürmend und drängend deutsche Liedtexte schreiben wollen, wohl oder übel am Frühwerk der drei Hamburger vorbei. Und daran sind schon bessere Songwriter gescheitert.
So sympathisch er in seiner ostentativen Naivität ist und so herzig seine die CD und Gimmicks zierenden (Katzen-)Zeichnungen sind, ganz kann man Cornfield diese Haltung eben nicht mehr abkaufen.