Über zwei Jahre sind seit Mashas Debüt »Luck« vergangen. In der Zwischenzeit hat sie nichts Geringeres getan, als die Band NMFarner mitbegründet und deren Debütalbum »Die Stadt« zu einem DER Indie-Hits 2004 aus Deutschland gemacht. Und nun heißt’s wieder zurück zum Ego, zurück zum selbst auferlegten Exil im Nirgendwo.
Natürlich klappt das dann doch nicht so wie gedacht, und Masha holt sich auch dementsprechend Hilfe von außen: Norman Nitzsche von NMFarner produzierte munter mit auf »Unsolved Remained«, ein Einfluss, der sich in den Songs durchaus bemerkbar macht. Songwritertum ist das ja eigentlich keins mehr, so durchtrieben elektronisch und manchmal richtig Band-haft wirkt das. Masha singt auf sehr eigene, wohltuende Weise ihre Texte zwischen einem »I« und einem »You«, und oft wissen die Zuhörer nicht, auf welcher Seite dieser Achse sie stehen. Die Ruhe und die (selten) dagegen arbeitenden (elektronischen) Ecken und Verzerrungen spielen dem breiten Feld Emo-Pop einen Streich nach dem anderen – und bleiben doch nur Fassaden, im Versuch professionell unprofessionell zu sein. Etwas zu sauber produziert wirkt dieses intersubjektive Manifest, dessen Nachvollziehbarkeit hin und wieder stört. Würde es mehr nerven, könnte es die eigene, zurzeit sich selbst ausschaltende Dynamik wunderbar nutzen, um das Persönliche im Prüfstand der Zuhörer als einen erkundenswerten, unbekannten sonischen Raum darzustellen. Mashas Stimme wäre gut genug dafür.