© 2010, The Young Gods
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The Young Gods, Porgy & Bess, 28.02.2011

Der Abend des 28. Februar im Wiener Jazz & Music Club stand im Zeichen eines Tribute-Abends für den 2008 verunglückten Christoph Moser - Musikmanager, Szenekenner und Förderer von zahlreichen heimischen Bands wie u. a. Attwenger. Deren Hälfte Hans Peter Falkner führte durch das Programm, welches heuer neben den Pichler'bros, DDKern & Philipp Quehenberger auch den Hauptact, die Schweizer Industrial-Legenden The Young Gods, beinhaltete.

Foto: © 2010, The Young Gods

Das Quartett rund um Frontmann Franz Treichler präsentierte ihr im Vorjahr veröffentlichtes, nunmehr sechzehntes Album »Everybody Knows«. Eine Platte, die wohl stellvertretend für den Abwechslungsreichtum und die nachhaltige, künstlerische Veränderung der Band entlang ihres 25-jährigen Schaffens steht.

Auch live zeigten sich in beeindruckender Art und Weise die musikalischen Vielseitigkeiten unterschiedlicher Schaffensphasen im mehr als gutbesuchten Porgy. Druckvoll hochgefahrene Soundwände wurden abwechselnd mit ambienten Fragmenten ergänzt, was vermengt mit Treichlers lebendiger Performance ein harmonisches Ganzes ergab. Dass ein Industrial-Kracher wie »Skinflowers« auch nach fast zwanzig Jahren immer noch derma&szligen frisch klingt, ist mitunter dem famosen Al Comet an Keyboards und Synthies zu verdanken, neben Treichler längstdienendes Bandmitglied. Komplettiert wird die Young Gods-Besetzung durch Bernard Trontin am Schlagzeug sowie seit 2008 durch Vincent Hänni, welcher abwechselnd mit E-Gitarre, E-Bass und Keyboards zur umfassenden Soundcollage beitrug. Das Publikum dankte es den Young Gods, die für zwei Zugaben auf die Bühne mussten.

Sich selbst stets neu erfinden, anstatt irgendwann zur eigenen Coverband zu mutieren, gilt als schwieriges Unterfangen. Beispiele des Scheiterns gibt es unzählige. The Young Gods bestätigten sich einmal mehr als jene Ausnahme von der Regel. Ein wahrlich seltenes, wenngleich auch dankbares Momentum post-industrialer Gottesanbetung.

Home / Musik / Konzert

Text
Simon Olipitz

Veröffentlichung
08.03.2011

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