Eine Band, die soviel schwere Zeiten durchgemacht hat, muss auch mal zu dem Punkt kommen, einzusehen, dass das Gewicht auf den Schultern, das einen so lange beschwert hat, auch stark gemacht hat. Aber selten hat es so unpeinlich geklungen, wie bei Nada Surf. Und da braucht man sich auch gar nicht zu sehr in der Geschichte der Band (Mitte/Ende der 90er als das »nächste Ding nach Grunge« gehandelt, inklusive totgespieltem Hit »Popular«, dann Pause, dann fulminantes Comeback mit »Let Go« von 2002) beschäftigen. »The Weight Is A Gift« stellt nämlich nicht nur bedacht alles Vorherige in den Schatten, es tänzelt am Firmament des heurigen Indierocks als eines der schlichtweg enthusiastischsten, simpelsten und am wenigsten überladenen Alben überhaupt. Das leisten die unzähligen Hits, Mitsingmomente, Euphoriestürme und die makellose Produktion von – richtig geraten! – Chris Walla von Death Cab For Cutie. Und wem »Let Go« aufgrund seiner nur zweieinhalb guten Songs auch noch zu fad war, der oder die wird hier doch bitte zugeben müssen: Ob »Imaginary Friends« oder »In The Mirror« (watch for the Notwist-Effect!), ob FM-4-Hymne »Always Love« oder »Concrete Bed«, das sind allesamt fantastische Songs einer jungen, ehemals desillusionierten Band, die es geschafft hat im Erwachsenwerden erwachsen zu werden.
Nada Surf
»The Weight Is A Gift«
V2/City Slang/Edel
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