Es ist wahrlich schon selten, dass eine Soul-Musikerin wie Stephanie McKay nicht dem aktuellen R’n’B folgt. So besticht dieses Album mit einem gewissen urbanen Motown-Style, der den starken und emotionalen Songs der schon sehr erfahrenen New Yorkerin einen charmanten 1970iger Soul-Touch verleiht. Bedauernswert ist, dass so wenige Musiker in diesem Genre auf ihre Individualität vertrauen und stattdessen einem Trend folgen wollen. Umso mehr erfreut es, wenn man eine CD wie jene von McKay hört, die schon MusikerInnen wie Kelis, Talib Kweli, Mos Def oder Amp Fiddler ihre Stimme und ihr Talent geliehen hat. Das zwölf Songs starke Album besticht durch seine gefühlvollen Classic-Soul- Balladen, wie etwa in »Where Did Our Love Go?«, durch seine Funkrock-Passagen anno 1970 und durch in Old-School-HipHop vibrierende Drumbeats wie im Song »Fiva«. Einzig und allein der zwölfte Song dieser CD, »Oxygen«, stammt nicht aus der Feder der begabten Musikerin, sondern ist ein Cover von Willy Mason. »Tell It Like It Is« ist ein Album voll ausdruckstarker Lieder mit viel Gefühl und Herz, die für das eigene Seelenheil eine wahre Streicheleinheit darstellen und für das musikalische Gehör ein Genuss in höchstem Maße sind.
Stephanie McKay
»Tell It Like It Is«
Muthas Of Invention
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