Die vielseitige Nutzung von Notebooks als Liveinstrumente zeigt, dass der Musiker immer weniger Gefangener der technischen Möglichkeiten, sondern nur noch der Grenzen seiner eigenen Imagination und Kreativität ist. Die Künstler die diesen Abend gestalten verbindet die Philosophie, dass die technischen Möglichkeiten und die Imagination und Kreativität im Wechselspiel, durch Kollaboration und Austausch unter Künstlern, wachsen können. Kreativität ist auch Diskurs und Reflexion.
Elektronische Heimatklänge aus den Bewusstseinsebenen zwischen Tokyo, Austria & Australia, globaler Junk-Kultur, Interzone und Yuggoth.
Tonal Dissent. T.D. = 19 + 4 = 23
Live:
HARDoff (V/Vm Test; Tokyo, JP)
The Eric Zann Ensemble (R’lyeh)
Doc Shoggoth (Mego; Graz, Aut)
Tomoroh Hidari (Isolate; Wien, Aut)
DJs:
Lenz (Lee; Graz, Aut);
Nachtstrom & Hidari
Artist Infos:
HARDoff
(V/VM Test Records)
Junk-Cultural Omniploitation, eine in Verbreitung befindliche Kulturtechnik, die Rezeption mit Kreation verbindet, in der Musikhören auch Musik Weiterverarbeiten bedeutet. Was mit DJ-Sets und Remixen begann, durchläuft durch die neuen technischen Möglichkeiten eine Demokratisierung und erschafft mittels Laptop/DSP neue Reflexionsformen.
Musik wird weitergestaltet, zerstückelt, umarrangiert, dekonstruiert, bis sie dem eigenen „Hörwunsch??? entspricht.
„Hard off is fun, hardoff is breaking all the rules. hardoff is taking all
your favourite artists and spitting them back in your face, chunk by chunk.
hard off is fucked up.??? (Selbstbeschreibung)
Ursprünglich aus Australien, lebt Matthew D. seit einigen Jahren in Tokio und hat sich – nicht zuletzt durch die japanische Ausschlachtung westlicher Klischees inspiriert – vor allem der Rekonstruktion der Populärmusik gewidmet.
Tracks auf der kürzlich erschienenen V/Vm Test Compilation „it’s fan dabi dozi???
Forthcoming albums auf V/Vm Test, Renda Records (Split with ooshiro), compilation tracks.
http://www12.ocn.ne.jp/~chinchin/
The Eric Zann Ensemble
JD Lenz, Doc Shoggoth, Tomoroh Hidari
Nachdem der Doktor und Tomoroh Hidari mit Lenz‘ Unterstützung beim Springtwo Festival die PA des Forum Stadtpark Graz außer Gefecht gesetzt hatten*, tauchten sie erstmal unter und der Kontakt riss ab. Nun, ein Jahr später führte der Zufall die Drei wieder zusammen und schon bald wurde beschlossen ein gemeinsames Projekt zu gründen und dieses der Erinnerung an den unbekannten Violinisten und Komponisten Eric Zann (? – 1910) zu widmen.
So wie Eric Zann vor allem in seinen Improvisationen versuchte in seiner Musik kosmische Harmonien zu erforschen, so ist auch die Maxime des Eric Zann Ensembles, bekannte Strukturen herauszufordern und durch Amalgamation von Stilen wie Techniken subtil Facetten untererforschter, beziehungsweise unterrepräsentierter Klänge zu beleuchten.
Die Herrausforderung heißt, das Notebook zum Musikinstrument zu machen, generative Musik mit menschlichem Feeling zu steuern und im Zusammenspiel die Möglichkeiten auszuloten.
Dieser Liveact ist ein „Public Beta???-Jam.
Doc Shoggoth
(Mego)
Als Dr. Nachtstrom hat dieser Mann schon subversivst auf Mego zwei „Pop-Alben??? (!) veröffentlicht, sich neuerdings allerdings vermehrt den dunklen, noisigen Seiten der Musik zugewandt, was auch eine Mutation seines Alias zum mysteriösen Doc Shoggoth mit sich brachte …
Paranoia, Verschwörungstheorien und eine Vorliebe für das Obskure setzt er in Musik um, indem er Strukturen unterhöhlt und ausfransen lässt, Beschaulichkeit mit bizarren Sprachsamples oder Noiseattacken unterbricht oder die Eingängigkeit zur Perversion treibt!
Controlled Demolition (mit Vger von Farmers Manual) ist nur eines seiner neuen Projekte die eine gravierende Abkehr von der (trügerischen) Gemütlichkeit seines bisherigen Schaffens mit sich bringen.
Welche uralten Abgründe er uns bis jetzt vorenthielt – und warum – wird sich zeigen!
Zwei Alben auf Mego, ein Remix-Album auf Park Records, Kollaborationen mit H. Platzgumer, G. Potutznik et.al., Movie-Scores und unzählige Compilation-Tracks, sowie Liveauftritte bei PhonoTAKTIK 1995, bei SpringTwo 2002 und SpringThree u.v.m.
http://nachtstrom.widerstand.org
Tomoroh Hidari
(Isolate)
Tomoroh Hidari beschäftigt sich mit der (De-)Konstruktion von Wirklichkeit(en) in Theorie, Sprache und Musik. Er ist ein Kultur-Otaku in einem Konstrukt aus Science Fiction, Okkultismus und Horror, elektronischer, klassischer und populärer Musik, Philosophie und Total Dissent. Anarch und Chymiker.
Gelangweilt von Redundanz und angetrieben von einer Neugier für das Surreale und nicht Existierende. In der Verbindung von Experimenten mit generativer Musik, selbstmodulierender Klänge und akustischen „Forschungen??? auf der einen, und der Verbindung von Akzeptanz und Verwerfen von Formeln und Konventionen bei der Komposition auf der anderen Seite sucht er nach Nischen in den Gestaltungsmöglichkeiten. Der kompletten Vernetztheit aller Elemente von Harmonien, Klang, Timbre, Rhythmus, der hörbaren wie der nicht-hörbaren Klänge etc. wird dabei stets Rechnung getragen. Er zitiert bekannte Klänge als Anknüpfungspunkt für Ausflüge in das Unbekannte.
Tomoroh Hidari war bisher mit einigen Tracks auf Compilations vertreten, remixte unter anderem Dr. Nachtstrom und Kamp, vertonte zwei Kurzfilme und ein Theaterstück. Produziert neuerdings auch Beats für Kamp. Sein Debütalbum „The Necrophonicon??? erscheint im Herbst/Winter auf Isolate Records, N.Y. (www.isolaterecords.com)
http://listen.to/hidari
DJ Lenz
(Lee)
Durch seine rege DJ-Tätigkeit, bei der er sich oft dem experimentellen elektronischem Rand widmet, lässt er sich nicht nur musikalisch beeinflussen, sondern lernt er auch viele ähnlich gesinnte Musiker kennen, was oft in Kollaborationen endet. Lenz glaubt an die Congenialität die in der Musik erreicht werden kann.
Das Absurde und Extreme (in seiner Kindheit zeichnete er ständig Horror-Figuren) haben ihm aber nicht das Interesse am Harmonischen genommen, und so blieb auch immer ein Nahverhältnis zum Pop bestehen. Daher verfolgt er auch einen universellen Ansatz, der von elektronischer bis zu Popmusik ein großes Spektrum umfasst.
Was ihn dabei interessiert, ist experimentelle Sounds und Strukturen in die Popmusik einzubinden. Und auch andere Wege zu gehen: Statt den kreativen Prozess beim Auflösen von Strukturen zu beenden, die Neuerschaffung von Strukturen aus der Auflösung heraus.
Neben EP-Releases und unzähligen DJ-Sets hat Lenz mit Partnern das Popprojekt Corridor gegründet und produziert auch Musik für Theaterstücke und arbeitet als Tontechniker bei diversen Kulturveranstaltungen.
DJ Lenz wird ein DJ-Set zum Ausklang liefern.