»Helljjin Combat«

Sijjin ist das Nachfolgeprojekt von Necros Christos, die Malte Gericke 2021 begraben hat. An Gerickes charismatischem Gesang erkennt man die personelle Überschneidung sofort und musikalisch lagen die erste beiden Alben von Sijjin auch noch relativ nah am Death Metal von Necros Christos. Das ändert sich mit dem neuen Album deutlich, denn ein starker Thrash-Metal-Einschlag kommt auf »Helljjin Combat« zum Ausdruck. Gleich zum Auftakt wird deutlich, wie sehr der Sound von Gitarre, Schlagzeug und – noch deutlicher – Bass am Klang von Thrash-Klassikern der mittleren bis späten 1980er-Jahre orientiert ist. Über drei Minuten leitet das Trio das eröffnende »Fear Not The Tormentor« ein und im Mix klar separiert kann man alle Instrumente deutlich voneinander unterscheiden und hören, wie sie gleichberechtigt zum Gesamteindruck der Aufnahmen beitragen. Obendrauf dann der deklamierende, gutturale Gesang und fertig ist der der druckvoll und dynamisch produzierte Old-School-Death-Thrash-Hammer. Auf der Produktionsweise des Albums reite ich nicht ohne Grund herum, denn das Album wurde von Sijjin live im Studio eingespielt. Drei Musiker, ein Raum. Das Schnick-Schnack-freie Ethos der Band trägt nicht wenig zum insgesamt überzeugenden Eindruck von »Helljjin Combat« bei. »No Frills« lautet die Devise, man kriegt, was man sieht bzw. hört. In Zeiten von Autotune, Clicktrack und sonstigen Produktionshilfen und Studiotricksereien finde ich diesen orthodoxen (und sicherlich auch dogmatisch zu verstehenden) Ansatz sehr begrüßenswert. Nicht das schlechteste Alleinstellungsmerkmal. Mit Blick auf historische Referenzen erinnert mich »Helljjin Combat« an Klassiker wie »Seven Churches« von Possessed, »Infernal Overkill« von Destruction, »Forbidden Evil« von Forbidden oder das Debüt von Nasty Savage, wobei immer dazu gesagt werden muss, dass der Gesang von Gericke die Musik von Sijjin vom Thrash zum Death Metal hin verschiebt. Wer mit den genannten Alben was anfangen kann, sollte sich mal mit »Helljjin Combat« von Sijjin auseinandersetzen.