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Kiki | Ellen Allien

»Run Wih Me« | »My Parade«

Bpitch Control/Rough Trade

Der in Helsinki geborene und seit 1996 in Berlin ansässige Joakim Ijäs mit der hübschen Alias Kiki machte schon Anfang der 90er in Finnland erste musikalische Erfahrungen zwischen allen Stühlen. Als DJ ließ er sich nie auf einen bestimmten Stil festlegen und versorgte den Tanzboden regelmäßig mit Beats zwischen Acid, HipHop und Techno. Seit rund drei Jahren ist er nun fester Bestandteil der Bpitch−Control−Familie, einerseits als DJ, andererseits als Produzent. Nach fünf viel beachteten und oft und gerne gespielten EPs steht er jetzt mit seinem ersten Album in den Startlöchern. Auch auf »Run With Me« regiert das nicht leicht definierbare Zwischendrin: Der Opener »End Of The World« schockt noch mit Goth─ und EBM−Verweisen, doch dann begibt sich Kiki auf eine muntere Reise von Old−Skool−HipHop über bösen Elektro-Rock bis hinzu Schaffelbeats und ausgebremstem House, Gitarrenwände und Glockengebimmel inklusive. Neu erfunden wird auf »Run With Me« also nichts, muss ja nicht immer sein: Einige der besten Ingredienzien, die Tanz−Musik ausmachen, gut zusammengerührt und mit erkennbarer eigener Note versehen, können auch schon mal die Basis für ein wunderbares Album sein. Bei Kiki ist das der Fall.
Anderer Künstler, anderer Ansatz, gleiches Label: Bpitch−Chefin Ellen Allien legt mit »My Parade« ihren dritten DJ−Mix vor und zeigt wieder einmal, dass sie weiß, was sie tut. Nach dem eher knarzig−trockenen »Weiss«−Mix von 2002 geht es hier in Erinnerung an die guten alten Rave−Zeiten locker−flockig zur Sache. Der Bogen wird gewohnheitsmäßig ordentlich gespannt, und so steht hier Altes, neben Unveröffentlichtem, Obskures neben Klassikern. Warp taucht ebenso auf wie Sähkö oder Musik-Aus-Strom. Kernstück und Höhepunkt des Mixes aber ist ein Block von, wie könnte es anders sein, vier Bpitch−Stücken: Mit teils exklusiven und mitunter heftig rockenden Tracks machen Ellen selbst, Modeselektor, Apparat und Tomas Andersson klar, dass von dem Berliner Label noch einiges zu erwarten ist. Ein versöhnliches Electronica−Stück von André Estermann beendet die Platte und macht die Sache mehr als rund.

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