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Répéter

»Boredom at the Belly-free Buffet / Too Many Lawyers«

Tropiques Dangereux

Drei Alben und mehrere Mixtapes veröffentlichte der Grazer Soundkünstler Martin Werner bereits unter den Namen Répéter. Nach »In Fine Style« und »Bad Twang«, beide auf dem Bristoler Label Bokeh Versions erschienen, folgte 2022 der bislang letzte Longplayer »Blue Perfidia« auf Tropiques Dangereux. Dort erscheint nun auch die neue 7-Inch »Boredom at the Belly-free Buffet / Too Many Lawyers«. Werner kommt ursprünglich aus dem Spannungsfeld zwischen Punk und Dub und war Mitbetreiber des von 2011 bis 2015 aktiven Grazer DIY-Labels Offseason, das vor allem Künstler*innen aus dem Bereich der experimentellen Elektronik veröffentlichte. All diese Bezugspunkte finden sich auch in der Musik wieder, die er unter den Namen Répéter veröffentlicht, die zwei neuen, auf dieser 7-Inch enthaltenen Tracks stellen dabei keine Ausnahme dar. Die Nähe zum Dub erschließt sich insbesondere in der Arbeitsweise. Auch hier wird das Studio nicht bloß zur Aufzeichnung, sondern vielmehr als eigenständiges Instrument genutzt. Das musikalische Ausgangsmaterial ist dabei allerdings nicht so sehr von Reggae und anderen jamaikanischen Musikkulturen beeinflusst, sondern speist sich vor allem aus Surf-Rock, experimenteller Elektronik und einem Schuss Exotica. »Boredom at the Belly-free Buffet« entführt mit seiner Walking-Bassline, Conga-Percussion, jazzigen Gitarrenakzenten, Handclaps und den Rufen von Gastmusiker Svenski Skilift in eine aus der Zeit gefallene Cocktailbar, wie sie sich beispielsweise gut in einem Film von David Lynch oder einem Buch von Thomas Pynchon wiederfinden könnte. »Too Many Lawyers« basiert wiederum lose auf dem Track »The Lobbyist« von Répéters 2017er-Album »In Fine Style«. Die stolpernden Beats und Bässe vermitteln eine rhythmische Ungewissheit, die gepaart mit den fragenden Vibraphon-Melodien eine leicht paranoide Atmosphäre vermittelt. Um es auf den Punkt zu bringen: Die vorliegende 7-Inch sollte ein gefundenes Fressen für all jene sein, die sich für modernen, experimentellen Dub interessieren und/oder auf der Suche nach dem perfekten Soundtrack für psychedelische Ermittlungsarbeit in der südkalifornischen Surf-Szene in einer alternativen Timeline der 1970er-Jahre sind. 

Home / Rezensionen

Text
Ulrich Musa-Rois

Veröffentlichung
01.12.2025

Schlagwörter

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