Im Archiv von Jamal Moss haben sich in den letzten zwanzig Jahren über 3.000 Tracks angehäuft. Während bis 2004 keines seiner Stücke veröffentlicht wurde, gab es seitdem Jahre, in denen Moss zehn Alben und mehr herausbrachte, die größtenteils auf seinem eigenen Label Mathematics erschienen sind. Mittlerweile hat sich seine Veröffentlichungswut wieder auf ein konsumierbares Maß reduziert, 2016 erschienen bloß drei Alben mit seiner Beteiligung: zwei als Hieroglyphic Being auf Mathematics und auf Technicolor, einem Sublabel von Ninja Tune, sowie eines in Zusammenarbeit mit Noleian Reusse als Africans With Mainframes auf Soul Jazz Records. Mit neuen Vertriebswegen gelangt das Schaffen des 1974 geborenen Musikers aus Chicago nun in das Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit und verlässt damit einen überschaubaren Spezialistenzirkel zwischen House und Jazz.
Jamal Moss begann bereits als Teenager, die lokale house culture einzusaugen. In seiner Jugend war er in verschiedenen Tanzformationen aktiv, heute betreibt er mit Mathematics eines der profiliertesten Plattenlabels, das sich dem musikalischen Erbe von Chicago House verschrieben hat. Dabei geht es Moss weniger um die Monetarisierung eines aktuellen Retrotrends als um die konsequente Weiterentwicklung von house culture. Ein direkter Bezug zu seiner Heimatstadt ist ihm zwar wichtig, aber keine Bedingung – daher findet man auf seinem Label neben Pionieren wie Adonis, Lil Louis oder Steve Pointexter auch viele Musiker aus anderen Ecken der Welt, etwa Kuba Sojka, John Hackle, Takeshi Kouzuki, Goirgio Luceri oder den erst kürzlich verstorbenen Andreas Gehm. Was sie verbindet, ist, dass sie das Bewusstsein verkörpern, dass house culture über ein mittlerweile globalisiertes Musik-Genre hinausgeht.
Für die Veröffentlichung seiner eigenen Musik verwendet Jamal Moss Pseudonyme wie Hieroglyphic Being, I.B.M. (Insane Black Men), The Sun God oder IAMTHATIAM. Sein Sound kann durchaus als herausfordernd beschrieben werden, leichte und glattgebügelte Kost findet sich in Jamal Moss’ umfangreichem Å’uvre nicht. Die musikalische Basis bildet immer eine perkussive Grundstruktur, die ständig mutiert. Dieses Merkmal steht auch direkt in Bezug zu klassischem Chicago House, schließlich finden sich unter den ersten House-Produzenten zahlreiche Drummer. Selbst jene Stücke von Moss, die auf Drum-Sounds verzichten, werden von Funk-Rhythmen getragen, die sich aus dicken Schichten an Synthesizer-Sounds ergeben. Die Stücke sind entsprechend dicht, die normierte Soundästhetik aktueller elektronischer Clubmusik ignoriert Jamal Moss weitgehend.
»Speaking In Tongues« (2011)
In dem Gespräch, das skug im Frühjahr 2016 am Donaufestival mit Jamal Moss geführt hat, geht es weniger um seine eigene Musik als um prägende Einflüsse, Arbeitsweisen und eine breitere gesellschaftspolitische Verortung von house culture. Zu Beginn steht die Frage nach einem wichtigen Moment, der ihn als Künstler geprägt hat. Moss hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf und beginnt, aus seiner Kindheit zu erzählen.
Jamal Moss: »Als ich acht Jahre alt war, hätte ich diesen Planeten am liebsten verlassen. Damals passierten in meiner Umgebung viele negative Dinge, die ich sehr bewusst wahrgenommen habe. Ich möchte aber niemandem persönlich die Schuld an dieser Situation geben. Die Atmosphäre um mich herum war generell von Abschätzung geprägt, was auch mein Verhältnis zu Liebe, Wertschätzung und Bindung nachhaltig beeinflusst hat. Wann immer sich jemand an mich gewandt hat, war das, weil man etwas von mir wollte. Es war wie ein Vorbote davon, wie es heute ist. Ich möchte nicht behaupten, dass heute niemand mehr aufrichtig ist; aber damals, im Alter von acht Jahren, hatte ich ein feines Sensorium dafür, wie die Welt funktioniert. Doch dann kam etwas, das mir sagte: ›Nein, du musst durchhalten. Alles wird gut.‹ Das war keine Stimme, eher ein tone (1). Besser kann ich es nicht beschreiben: ein tone. Manchmal hört man ja die eigene Stimme in Gedanken, während andere behaupten, Gott würde zu ihnen sprechen oder der Erzengel oder ein Vorfahre – vielleicht war es auch ein Vorfahre, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich damals sehr niedergeschlagen war, als plötzlich etwas über mich kam und mir sagte, dass sich alles zum Besseren wenden würde – wie ein Plan, der aufgehen würde. Seither habe ich nie mehr darüber nachgedacht, mir das Leben zu nehmen.«
»Fuck The Ghetto / Think About Outer Space« (2015)
Als Mitte der 1980er-Jahre auf den Schulhöfen Chicagos House Music explodierte, war Jamal Moss gerade einmal zwölf Jahre alt. Zwar waren die großen Clubs für Jugendliche noch tabu, etwa die Music Box, wo Ron Hardy seine berüchtigten Edits wie psychodelischen Kaugummi in die Länge zog und damit einen wichtigen Grundstein für DJ-Kultur legte. Doch es gab auch Orte wie etwa das Medusa, die es mit der Altersbeschränkung nicht allzu genau nahmen. Da sich im Freundeskreis seines Stiefvaters einige Jazz-Musiker befanden, war Jamal Moss mit Jazz und Gospel aufgewachsen. Im Medusa jedoch erweiterte er seinen musikalischen Horizont.
»Und dann, nach einiger Zeit, mit elf oder zwölf Jahren, begannen diese seltsamen Träume. Oft war ich dabei sogar wach. Das waren sehr tiefgehende, schizophrene, außerkörperliche Erfahrungen; oder Astralprojektionen, anders-dimensionale Formen einer außerkörperlichen Selbstbetrachtung. Ich begann, mich selbst in Räumen mit Musik zu beobachten. Obwohl die Musik nicht von mir kam, kann ich mich heute noch ganz genau an sie erinnern. In meiner ältesten Erinnerung an einen dieser Träume befinde ich mich auf dem Boden in der Mitte eines Raums, als plötzlich die Lichter und die Musik angehen und ich langsam ins Licht hinauf schwebe. Ein Tune von mir handelt von diesem Moment, der mir sehr lebhaft in Erinnerung geblieben ist. Als ich dieser Tune Mitte der 2000er-Jahre schrieb, hatte ich einen Flashback und erinnerte mich daran zurück, wie ich mit elf oder zwölf Jahren in der Luft schwebe und diese Musik um mich herum höre. Die Musik aus meiner Vision erzeugte also erst den Moment im Jahr 2005 oder 2006 – ganz so, als ob die Musik die ganze Zeit um mich herum existiert hätte. Ich möchte hier nicht von Göttern oder Engeln sprechen, aber irgendetwas existiert in diesem Universum, das mich zu dieser Sache hingeführt hat.
Ich habe schon einiges ausprobiert: ich war auf der Universität, arbeitete als Wissenschaftler, verkaufte alles Mögliche auf der Straße, war Gigolo und so weiter – ich habe einfach versucht, zu überleben. Aber egal was ich gemacht habe, es zog mich immer in eine bestimmte Richtung. Ich hatte das lange im Hinterkopf, wollte aber zuerst etwas anderes ausprobieren und habe daher versucht, diesen tone zu meiden. Ich wollte sesshaft werden, eine Familie gründen und solche Sachen – ich habe also wirklich versucht, dem aus dem Weg zu gehen. Aber aus irgendeinem Grund hat mir das Universum mitgeteilt, dass das für mich nicht bestimmt ist. Meine Bestimmung ist eine andere und es blieb mir nichts anderes übrig, als mich dem zu fügen.«
Foto: © Jamal Moss
»We Are Not The First« (2015)
Heute gibt es in Chicago nur mehr eine verschwindend kleine House-Szene. Während ein Teil davon vorwiegend für europäische Labels produziert, gibt es regelmäßig Veranstaltungen für die älteren Fans – Revival-Partys für ein Publikum um die Fünfzig. Genau wie Jamal Moss selbst besitzt auch house culture in Chicago keinen festen Ort mehr, existiert gewissermaßen extraterrestrisch. Das aktuelle Revival von Acid und Chicago House fällt zwar mit dem aktuellen Erfolg von Hieroglyphic Being zusammen, doch auf Mathematics finden sich kaum wiederaufgelegte Klassiker, sondern vorwiegend neue Musik. Moss geht es nicht darum, Vergangenes zurückzuholen, sondern darum, die Geschichte von house culture weiterzuschreiben.
»Es gibt eine ganze Generation an Black Americans, die in Haushalten aufgewachsen ist, in denen es nichts anderes gab als Musik – intellektuelle Musik, den Jazz; oder spirituelle Musik, den Blues; außerdem gab es noch sexuelle Musik, den RockʼnʼRoll; oder Avantgarde, die seltsame Musik, wie sie genannt wurde, die später im improvisatorischen Jazz aufging; oder den Funk und alles was damit zusammenhängt. All diese Sachen sind in uns eingeschrieben, von Kindheit an.
Im Grunde mache ich nichts anderes, als die Musik einiger Jazz-Artists zu übersetzen. Daher wird man in meiner Musik auch immer wieder ein wenig Thelonious Monk, Miles Davis, John Coltrane oder Herbie Hancock hören. Manche Leute meinten früher, meine Musik hätte Ähnlichkeit mit jener von Sun Ra. Klar, er hat mich inspiriert und mir dabei geholfen, mich weiterzuentwickeln. Mich ehrt es natürlich, wenn andere Menschen Gemeinsamkeiten finden, die uns verbinden. Aber er hatte seine Energie und ich möchte meine eigene aufbauen – um damit wieder jemanden anderen zu inspirieren und dieser Person dabei zu helfen, ihren eigenen Weg zu finden; und dasselbe dann mit jemand anderem, über einen längeren Zeitraum hinweg. Hoffentlich wird es in hundert Jahren noch jemanden geben, der von meiner Musik inspiriert wird und es besser machen möchte – sonically.«
»The Invisible Children« (2010)
»Doch die Musikkultur ist mittlerweile zerstört, sie wurde uns genommen. Heute wächst in Amerika eine Generation an Jugendlichen heran – besonders schwarzen Jugendlichen – die keine Ahnung mehr von ihrer eigenen Geschichte hat. Das wurde komplett gelöscht. Im Radio spielt es nur mehr verwässerten Pop. Mit tut diese Generation leid, denn dieses Zeug sollte sie eigentlich dazu inspirieren, bessere Menschen zu werden. Doch wie soll man ein besserer Mensch werden, wenn man nicht einmal versteht, was die Leute in den Videos zu einem sagen?
Der Bruch ist Mitte der 1990er-Jahre passiert. Nehmen wir meine Kultur, house culture. Es ist kaum etwas übrig, die Jugendlichen in Chicago haben keine Ahnung mehr davon. Wenn sie House Music hören, dann denken sie, das kommt aus Europa. Sie verstehen nicht, dass diese Musik in ihrem eigenen Hinterhof entstanden ist. Wenn die schwarzen Kids in Chicago wüssten, dass es etwas gibt, das hier entstanden ist … das ihnen dabei helfen könnte, dieser primitiven, Instinkt-basierten Denklogik zu entkommen … zu rauben und zu töten und zu stehlen und Drogen zu verkaufen und dabei auf der untersten Stufe der Gesellschaft zu stehen … wenn diese Kids bloß wüssten, dass es so etwas gibt! Sie stehen aber unter dem Einfluss von Pop und Rap, mitsamt der Glorifizierung von Gewalt, Sex und Alkohol. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine ganz andere Kultur von Kids, viele davon europäischer, asiatischer oder hispanischer Herkunft, die unserer Kultur sehr aufgeschlossen gegenüberstehen. Dabei werden aber jene Kids, die ebenfalls daran teilhaben sollten, als gesellschaftlicher Abschaum betrachtet.«
»The Strenuous Life« (2005)
In einem Interview mit dem »Vice«-Magazin prangert Moss den Rassismus an, der sich ab Mitte der 1990er-Jahre in der Clubkultur breit gemacht hat. Im Zentrum steht dabei die Frage nach access, dem Zugang: zu jenen Musikorten, die schwarzen Jugendlichen in Chicago durch Polizeirepression nach und nach genommen wurden; oder auch dem Zugang zu Produktionsmitteln. Wie wichtig diese Frage auch heute noch ist, zeigt eine Geschichte um Footwork: Als eine Grundvoraussetzung für das Entstehen der Szene kann jener Moment ausgemacht werden, als Rashad und Spinn im Jahr 2004 über ihren Freund DJ Clent Zugang zu einer Akai MPC bekamen (vgl. Interview mit Red Bull Music Academy).
»Die BOSS DR-5 war eine der ersten Maschinen, zu denen ich Zugang hatte. Wenn Menschen etwas Künstlerisches machen wollen, geht es oft um den Zugang. Bei mir war es aber auch Zufall. Ein ehemaliger Mitbewohner hatte eine DR-5 herumliegen und ich habe ihn einfach gefragt, ob ich sie benutzen kann. Das war 1995. Ich habe also damit herumgespielt, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, eher als eine Form von Therapie. Ich hatte davor schon andere Maschinen ausprobiert, eine DD-1, eine DD-5, Casio-Drums, EMU und so weiter. Aber ich mochte diese Kisten nie besonders. Die DR-5 war aber cool, eine band-in-a-box, die mir dabei geholfen hat, zu verstehen, wie bestimmte Strukturen funktionieren – also wie ›echte‹ MusikerInnen ›echte‹ Musik machen; weil sie Noten verwendet und man daher verstehen kann, wie der Bass, die Bläser, die Streichsektionen und so weiter zusammenhängen.
Damals war ich an einem seltsamen Punkt in meinem Leben angelangt und suchte nach einer neuen Richtung. Mir fehlte zwar nur mehr ein Jahr an der Universität, aber das Uni-Leben langweilte mich und ich wollte eine Auszeit nehmen. Nebenbei veranstaltete ich mit meinem damaligen Wohnungskollegen Partys und war in der lokalen Musikszene involviert. Ich wollte aber nicht im Vordergrund stehen und auftreten, das war einfach nicht mein Ding. Die DR-5 war dafür genau richtig, ein gutes Lernwerkzeug – nicht um meinen Sound weiterzubringen oder ein Genre, sondern um mich persönlich weiterzuentwickeln, mich selbst kennenzulernen. Ich konnte dadurch Selbstvertrauen aufbauen und einen inneren Willen entwickeln, was mir später geholfen hat, die nächsten Schritte zu setzen.«
»Root Frequencies« (2013)
Der Sound von Jamal Moss wird oft als Outsider House beschreiben, ein Begriff, mit dem er selbst nichts anfangen kann. In einem Interview mit »The Quietus« weist er auf die Absurdität hin, dass jemand, der in Chicago aufgewachsen ist und heute dort ein House-Label mit mittlerweile über 100 Veröffentlichungen betreibt, als outsider bezeichnet wird. Es ist in jedem Fall ein Indiz für den von Moss beschriebenen Ausschluss von Black Americans aus einem Genre, welches auf den Grundlagen einer mittlerweile zerstörten house culture aufbaut.
Ganz ähnlich verhält es sich mit Zuschreibungen, die Moss’ Produktionen als lo-fi beschreiben. Seine Live-Acts absolviert Hieroglyphic Being derzeit mit drei iPads: mit einem spielt er Fragmente und Stems aus seinem umfangreichen Archiv ein, das zweite steuert Atmosphären bei und auf dem dritten improvisiert er. Mit lo-fi hat das freilich nichts zu tun.
»Im Musikgeschäft ist es angeblich wichtig, immer am Ball zu bleiben: aktuelles Equipment, professionelles Auftreten, industry standards und so weiter. Doch mir schien das immer überflüssig, denn sobald das Geschäft überhandnimmt, bleibt der menschliche Faktor auf der Strecke. Daher wollte ich die Arbeit an meinem Sound so einfach und primitiv wie möglich halten. Ich spielte also mit der DR-5, später auch mit anderen Maschinen, und begann langsam, Tapes an Freunde weiterzugeben, die dann zirkulierten. Ich habe also als beat maker angefangen, genauso wie HipHop-cats ihre Instrumentals bauen. Im Grunde sehe ich mich auch heute noch als beat maker. Das ist eine Sache, in der ich mittlerweile ganz gut bin – anständige Instrumentals zu produzieren, die in der Lage sind, Menschen in bestimmten Environments zu motivieren. Im Gegenzug lerne ich von meinem Publikum und entwickle mich weiter. Die Drum Machine war für mich ein Weg, meine alltäglichen Erfahrungen auszudrücken; mein persönliches Sound-Tagebuch, genauso wie andere Menschen ihr kleines Memo-Buch verwenden. Heute verwende ich dafür ein iPad – eine Box, die mir dabei hilft, meine Erfahrungen zu verarbeiten: Emotionen, spirituelle Erlebnisse, Sexualität und auch körperliche Erfahrungen wie Stress oder Schmerz.
In unserer Gesellschaft werden Menschen immer in eine bestimmte Schublade gesteckt. Ich stelle mich bewusst außerhalb dieser Schubladen und schaue von außen hinein. So gesehen sind meine Boxen noch immer therapeutische Werkzeuge. Genauso wie diese Boxen einen therapeutischen Zweck für mich erfüllen, können sie das auch für andere tun – davon bin ich überzeugt. Aber angefangen habe ich mit all dem nur für mich selbst; nicht aus Eitelkeit oder für den Ruhm, sondern um eine innere Stärke zu entwickeln und damit meine Persönlichkeit voranzubringen. Dafür braucht es kein Publikum.«
Foto: © Jamal Moss
»Time 4 Harmony In This World« (2011)
Diese Stelle unseres Gesprächs markiert einen Ûbergang von einer persönlichen auf eine allgemein gesellschaftspolitische Ebene. Ich bin von dieser Wendung überrascht – zwar kenne ich MusikerInnen, die ihre politische Meinung auch offensiv nach außen vertreten, doch nur die wenigsten scheinen das eigene Schaffen als explizit politische Handlung zu begreifen. In dieser Frage vertritt Jamal Moss jedoch einen eindeutigen Standpunkt.
»Ich glaube, dass man als KünstlerIn die Pflicht hat, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Es gibt Menschen, die haben Zugang zu einem weltweiten Forum. Auch wenn sie keine Musik machen, so haben sie doch eine Stimme, die durch Mikrofone verstärkt wird. Diese Menschen sind in der Lage, die Welten anderer Menschen aus den Angeln zu heben, Gedanken zu beeinflussen und die gesellschaftliche Kultur grundlegend zu verändern. Verstehst du, worauf ich hinauswill? Allein die Kraft des gesprochenen Wortes ist in der Lage, die Gesellschaft komplett auf den Kopf zu stellen. Aber wir sind eben keine Politiker, Generäle, Diktatoren oder Banker. Als Künstler kann ich durch meinen Sound jedoch dazu beizutragen, dieser Negativität entgegenzuwirken; also das Wirken jener Menschen auszubalancieren, welche die Macht ihrer Stimme dafür missbrauchen, Negativität zu verbreiten. Das entsteht oft aus einem persönlichen Egoismus heraus, manchmal steht auch ein diabolischer oder tyrannischer Antrieb dahinter. Ich sehe mich als Gegengewicht dazu, das den Menschen hilft, den Stress des Alltags zu überwinden und die Menschlichkeit zu fördern.
Wenn man die Geschichte betrachtet, dann hat die Kunst das immer schon geleistet. In der Literatur, auf visueller Ebene oder in der Musik – Kunst hat immer dazu beigetragen, die Gesellschaft auf den Weg der Besserung zu bringen, ganz gleich welches Chaos auch in der Welt gerade herrscht. Was passiert als Erstes im Krieg? Die Menschen zerstören und stehlen Kunstwerke, denn Kunst gibt den Menschen Hoffnung, Kultur und Geschichte. Genau diese Geschichte ist ein wichtiger Teil jenes Antriebs, der uns als Menschheit voranbringt. Damit entsteht zwar noch kein Himmel auf Erden; doch wenn man davon ausgeht, dass manche Menschen die Hölle auf Erden erschaffen, gibt es durch die Kunst wenigstens ein Fegefeuer. Mit anderen Worten: Wenn man in der Welt Stress und Schmerz wahrnimmt, kann man daneben auch Schönheit sehen und hören. Man kann entkommen. Das ist es, woran ich und ein paar andere arbeiten; ein Gefühl, das wir teilen. Ich denke, dass wir unsere Arbeit ohne Furcht weiterführen müssen. Die Menschen sollen erfahren, dass wir die negativen Energien herausfordern und sie mit unserem Sound in etwas Positives transformieren – damit die Hoffnung nicht verloren geht.«
»The Universe We Reside In« (2011)
Ob er seine Arbeit als politisch sieht, frage ich ihn. Moss weicht aus.
»PolitikerInnen vereinnahmen alles Positive für ihre eigene Zwecke. Regelmäßig werden populäre Tunes von Arschloch-PolitikerInnen für Kampagnen missbraucht. Denen ist es egal, ob die Musik eine spezielle Bedeutung für jemanden hat; etwa weil sie für eine Hochzeit verwendet wurde, für eine Abschlussfeier oder für ein Begräbnis. Diese Leute benutzen die positive Kreativität von MusikerInnen, um an die Macht zu kommen und dann die Welt weiter zerstören zu können. Es ist verrückt. Heute muss man die Politik verklagen, damit sie die Musik nicht für etwas missbraucht, für das sie nicht erschaffen wurde. Wir wollen einfach nicht, dass unsere Energie von jemandem dafür benutzt wird, Tod, Zerstörung und Armut zu verursachen. Ich hätte kein Problem mit einem Politiker, der die Welt zum Besseren verändern will. Aber leider sind die meisten dieser Leute rücksichtslos.
Man sollte Musik machen, um anderen zu helfen – not just to get your dick wet, nicht, um sich zu betrinken, Kokain zu ziehen oder sich auf der Bühne besonders zu fühlen und dort einen special moment zu haben. Da kann man genauso gut zuhause bleiben, sich vor den Spiegel stellen und sich dort special fühlen. Wenn wir aber draußen auf der Bühne stehen, dann geht es nicht mehr um uns. Es geht um die Leute, die ihr hart verdientes Geld dafür bezahlen, dass sie auf Festivals wie diesem Kunst und Kultur erleben können. Sie wollen flüchten, dem Alltag entkommen. Escapism. Es ist eine Form des Eskapismus, der dem Publikum einen Zugang zu dem ermöglicht, was ich mache, und es den Menschen erlaubt, sich dabei gegenseitig zu erfahren. Itʼs like passing the torch. Im besten Fall wird jemand im Publikum inspiriert und motiviert, es besser zu machen als ich – ganz gleich ob es dieser Person gefallen hat oder nicht. Es geht darum, zu inspirieren, zu erneuern und sich weiterzuentwickeln. Worum es nicht geht, ist, Verantwortung abzugeben; sondern darum, etwas zu entwickeln.«
»Cosmic Dust« (2006)
Im Club bekommt man die Musik von Hieroglyphic Being wohl nur selten zu hören – zu sehr fällt sie ästhetisch aus dem Rahmen, zu fordernd sind die ständig wechselnden Strukturen aus Rhythmus und Melodie. Dafür tourt Moss mit seinem Programm auf zahlreichen Festivals, einem Format, dass seinem Sound durchaus zugutekommt. Die Stücke selbst sind in der Lage, innerhalb kürzester Zeit die Energie auf das Publikum zu übertragen und Jamal Moss gelingt es, diesen Pegel über den gesamten Zeitraum der Performance aufrecht zu erhalten.
»Es wird immer die Kräfte geben, die unsere Kultur mit ihren verwässerten Produktionen übernehmen wollen und dafür massiv Marketing einsetzen, um noch mehr Geld zu verdienen. Das ist auch der Grund dafür, dass an manchen Orten dieser Welt Musik keinen Soul mehr hat, weder spirit noch Emotion. Ich werde vielleicht niemals in einem Stadion vor 8.000 Menschen spielen. Dafür gibt es aber wenigstens ein paar Hundert in diesem Raum, die Musik mit Emotion erlebt haben. Sie können dann anderen davon berichten: ›Hey, es gibt da diese Musik mit Seele und Gefühl, die mehr kann als bloß hands-in-the-air.‹«
»4 I Am The Light Let Me Show You The Way« (2016)
Als wir in der Folge auf Prince zu sprechen kommen, taucht Jamal Moss erneut ins Persönliche ein.
»Ich habe kurz vor meinem Auftritt in Bristol davon gehört, dass Prince gestorben ist. In den 1980er-Jahren hat er einen Film gemacht, der mich stark beeinflusst hat: ›Under the Cherry Moon‹. Durch diesen Film wurde mir bewusst, dass ich mehr wert bin, als mir manche Menschen zugestehen wollten. Für bestimmte Leute konnte ich meine Sache nie gut genug machen. Sie meinten, ich sollte strukturierter sein und nicht von diesem oder jenem Weg abweichen. Der Film hat mir geholfen, zu sagen: Nein. Ich kann diese Umgebung verlassen, mich verändern und weiterentwickeln – genau so, wie sich Prince ›existence‹ in seiner dreamscape vorgestellt hat. Wenn man das aus der Perspektive eines Black American verstehen will, dann sollte man sich ›Under the Cherry Moon‹ ansehen. Wobei ich black nicht als Totschlagargument benutzen möchte, denn heutzutage könnte es genauso gut jemand anders sein, der einen Ausweg sucht. Manchmal braucht es dafür ein Buch, einen Film, ein Comic, ein Musical oder ein Jazz-Tune. Es könnte auch ein Nachtwächter sein, der dich von den lebenden Toten erweckt und auf einen besseren Weg schickt. Wenn man den Film sieht, versteht man das. Er [Christopher Tracy, der Protagonist, gespielt von Prince; Anm.] macht einfach das, was er schon immer tun wollte – geht raus und lebt es. Ganz gleich ob gut oder schlecht, er geht raus und lebt es. Und ich finde, er macht das ganz gut. Es ist wie in seinem wirklichen Leben – Prince hat einfach sein Ding gemacht, unabhängig davon, wie ihn die Menschen dabei wahrgenommen haben. Mit seiner Kreativität hat er sehr viele Menschen inspiriert. Er wollte die Welt mit seiner Musik verbessern. Als ich gehört habe, dass er tot ist, musste ich einfach weinen – meine Show in Bristol habe ich mit Tränen in den Augen gespielt.
Prince hat mir geholfen, an mich selbst zu glauben und dorthin zu gelangen, wo ich heute stehe. Zu wissen, dass er nicht mehr auf unserem Planeten weilt, macht mir Angst. Für mich fühlt es sich an, als ob wir uns nun noch mehr anstrengen müssen, weil er nicht mehr hier ist. Das ist ein seltsames Gefühl. Wenn die ganze Geschichte über Prince herauskäme, wärst du erstaunt, wo er überall seine Finger im Spiel gehabt hat. Mit seinem Geld hat er sehr vielen Menschen geholfen. Die meisten Leute wissen das nicht, denn wegen seines Glaubens hat er darüber nie gesprochen. Doch nun beginnen die Leute, davon zu erzählen, und so kommen manche seiner humanitären Aktivitäten ans Licht.«
»Nubian Energy« (2016)
Ich möchte mehr von der Entstehungsgeschichte der house culture erfahren, warum gerade die lokale Kultur in Chicago und Detroit für die Entwicklung elektronischer Clubmusik so prägend war und was die beiden Städte voneinander unterscheidet.
»Im Vergleich zu Detroit hat Chicago eine andere wirtschaftliche Struktur und andere Ressourcen. Damals, Mitte der 1980er-Jahre, hatten einige Artists plötzlich Zugriff auf bestimmte Produktionsmittel und konnten damit eine neue Kultur etablieren. Das Wichtigste war dabei access, der Zugang. Viele Black Americans wären heute deutlich wohlhabender, produktiver, gebildeter und erfolgreicher, hätte dieses Land nicht eine 400-jährige Periode erlebt, die von Sklaverei, Verfolgung und Diskriminierung geprägt war. Es ist eigentlich interessant: sobald wir access bekommen, holen wir in der Regel das Maximum heraus – ganz gleich wie gering unsere Mittel auch sein mögen. Die Entwicklung von House Music war eine direkte Folge davon, dass wir Zugang zu Drum Machines bekamen. Drum Machines hatte es schon länger gegeben, sie wurden damals schon in vielen Bands verwendet. Das Besondere war aber, dass nun plötzlich ein paar schwarze Musiker aus Chicago welche in die Finger kriegten, eine Bassline darunterlegten und damit ein kulturelles Phänomen schufen, das man bis heute quer über den Globus verteilt finden kann.
Was auch immer uns widerfahren ist, wir haben uns nie geschlagen gegeben. Das ist eine Erfahrung, die uns über Generationen hinweg geprägt hat. Einst wurden unsere Vorfahren gekidnappt und von Afrika nach Amerika gebracht. Als die Sklaverei dann zu Ende war, gab es eine kurze Periode des Wiederaufbaus, in der es einigen Nachkommen der SklavInnen gar nicht so schlecht ging. Manche hatten sogar einen eigenen Hof. Das war allerdings einem Teil der ärmeren weißen Bevölkerung ein Dorn im Auge und hat letztendlich zur Bildung des Klans geführt, der das alles wieder zerstören wollte. Daher blieben die Schwarzen meist unter sich, ohne Integration und ohne mit den Weißen etwas zu tun zu haben. Damit war man weniger angreifbar, musste aber aus minimalen Ressourcen immer das Beste herausholen.
Es gab eine Zeit, da verdienten wir im Schnitt etwa zehn Prozent von dem, was eine weiße Person bekam. Wenn sie also 5 Dollar bekamen, verdienten wir 50 Cent. Doch wir sind auch damit zurechtgekommen und haben überlebt. So wurden wir in der amerikanischen Kultur akklimatisiert. Natürlich gibt es von Region zu Region Unterschiede, etwa in New York, wo Menschen aus städtischen Gebieten den Durchbruch schafften; in Detroit, in Chicago, an der Westküste oder im Süden. The powers that be knows that from suffering comes great art. Ob Jazz, Blues oder früher RockʼnʼRoll, im Grunde ging es immer um diesen minimal access. Man braucht nicht viel, um Musik zu machen: die eigene Stimme, eine Gitarre, Drums oder eine Trompete. Und viele MusikerInnen afrikanischer Herkunft haben ihren Durchbruch vor allem aufgrund dieses minimal access geschafft. Zumindest in Chicago war das so, über Detroit kann ich leider nicht viel sagen.«
»Thinking In Circles« (2008)
Angesichts des Bezugs auf Sun Ra überrascht es kaum, dass Jamal Moss seine eigene Arbeit im Kontext der Geschichte der Sklaverei in Amerika verortet. Das Radio ist für ihn jenes Medium, welches die daraus entstandene Black American culture verkörpert und weiterträgt. Doch hier gibt es ein Problem.
»Die Programmierung der Radios ist out of sync, sie versuchen nicht mehr, die Menschen aufzubauen wie früher. Das ist in den 1960er-Jahren mit Soul Music entstanden – mit Al Green, mit Marvin Gaye, mit James Brown. Diese Leute machten message music. Sie gaben etwas weiter und bauten die Leute auf. Doch als in den 1970er-Jahren dann Disco aufkam, war das, als ob man die Menschen vom Denken und Fühlen abhalten wollte und das durch Nationalismus und Kokain ersetzte. Die Leute hatten plötzlich kein spirituelles Bewusstsein mehr, das Physische übernahm die Kontrolle. Es entstand eine kranke freak music, nämlich Disco. Plötzlich ging es nur mehr darum, rauszugehen und zu flashen, Kokain zu ziehen und zu flüchten, vor was auch immer. Aber es half den Menschen nicht mehr dabei, sich weiterzuentwickeln. Alles stagnierte.
Als die Musik dann wieder im Begriff war, bewusster zu werden, entstand HipHop. Der wurde schnell groß, doch man kann heute sehen, was daraus gemacht wurde. Als HipHop erstickt wurde, entstand daraus wieder etwas Neues, nämlich House Music. Das war nicht bloß eine Tanzveranstaltung, sondern eine kulturelle Bewegung. Ausgegangen ist es von einer Gruppe von Leuten, die sich gesagt haben, dass sie nicht arm sein mussten; nicht auf eine bestimmte Art aussehen mussten, sondern die sich voller Stolz in ihrem eigenen Style kleiden wollten. House Music erfüllte die Menschen mit Stolz. Wenn man davon hörte, dass ein DJ aus Chicago nach Italien eingeladen wurde, dann erfüllte es die Gemeinschaft mit Stolz. Jemand, der mit seiner Drum Machine über den halben Globus geflogen wurde, kam zurück und sagte: ›Seht her, Leute! Ihr könnt das auch!‹ Doch das ist vorbei. Wenn man den Leuten an der Southside Chicago so etwas heute erzählen würde, würden sie es nicht verstehen. Es ist ihnen fremd. Aber dafür kennen sie Avicii und Diplo.
Es braucht eine gemeinsame Anstrengung aller Artists, um das alles wieder zurückzubringen. Man muss dafür auch kein Artist sein, denn Leute im administrativen Bereich sind ebenso wichtig wie jene im Radio. Oft hört man ja, dass Radio erledigt sei. Doch das stimmt nicht. Die Leute hören immer noch Radio, auf dem Weg zur Arbeit oder zuhause. Es gibt viele Menschen, das kannst du jetzt glauben oder auch nicht, die können sich den Download von Musik einfach nicht leisten. Die hören dann Radio, besonders Kids im Alter von acht, neun, zehn oder elf Jahren. Wenn dort Rhianna über ›Work work work‹ singt, dann setzt sich das in den Gedanken dieser Menschen fest. Sie haben keine Ahnung von ›Promised Land‹ von Joe Smooth, oder von ›Some Day‹ von David Marshall Jefferson [und Ce Ce Rogers; Anm.], einem uplifting song. Viele Songs, die erschienen sind, kennen sie nicht einmal. Oder ›Follow Me‹ von Aly-US – lauter inspirierende Songs, die den Menschen Hoffnung gaben. Obwohl heute viele Artists Zugang zu diesen Millionen-Dollar-Studios und Producern haben, gibt es keine inspirierenden Songs mehr im Radio zu hören. In Chicago gibt es zwar ein paar Community Radios wie etwa Vocalo.org, aber es fehlt die Verbindung. Die Kids haben einfach keinen Zugang dazu. Es zieht sie zu den Majors wie Kiss FM oder den Clear Channels, die alles kontrollieren. Die investieren Milliarden um sicherzustellen, dass sie in den communities präsent sind und so die Gedanken korrumpieren können.«
»The Secret Life Of Water« (2008)
Früher hat Jamal Moss selbst einige Jahre Radio gemacht. Derzeit sieht er sich jedoch in der Rolle des Musikers.
»Es gibt viele Menschen, die sich in sozialen Bewegungen für mehr Gerechtigkeit engagieren, doch von denen interessiert sich kaum jemand für Musik. Es mag schon wichtig sein, auf der Straße zu demonstrieren oder als Anwalt jemanden für ein Verbrechen zu verteidigen, das er nicht begangen hat; eine Petition gegen Monsanto zu unterschreiben oder sich einer Gruppe für Frauenrechte anzuschließen. Doch kaum jemand sieht Musik als eine Front im Kampf um die Jugend.
Ich möchte die politische Lage aber nicht dechiffrieren. Ich habe meinen Tunnelblick und dem folge ich. Dabei vertraue ich darauf, dass es draußen genügend Leute gibt, die dasselbe tun, und wir gemeinsam genügend Menschen erreichen. Wenn man in einer großen Gruppe auftritt, wird man von den gegnerischen Kräften leichter wahrgenommen. Aber wenn ich hier bin, jemand anderer dort, wieder jemand anderer dann dort drüben … wenn wir langsam einsickern und dabei Menschen in unseren kleinen Bereichen hier und dort erreichen, dann wird irgendwann auch einmal jemand in deren Bereich erreicht werden. Damit rechnet dann aber niemand. Mit der Zeit wird sich zeigen, was passiert. Wir werden unseren Kampf jedenfalls fortsetzen. Das ist alles. Mit unseren eigenen, subversiven Mitteln. Das ist die beste Art, die Sache zu beschreiben, you know?«
Hieroglyphic Being
»Cosmic Bebop«
Mathematics
Africans With Mainframes
»KMT«
Soul Jazz Records
Hieroglyphic Being
»This Isn’t Your Typical 90’s Era Techno / IDM Revisionist View 12″«
Technicolor/Ninja Tunes
Hieroglyphic Being
»The Disco’s Of Imhotep«
Technicolor/Ninja Tunes
1 tone hat hier eine doppelte Bedeutung: einerseits als Ausdruck für einen bestimmten Unterton in einer Stimme, andererseits als Beschreibung einer speziellen Qualität eines musikalischen Sounds. Laut Cambridge Dictionary tone als »voice expression: a quality in the voice that expresses the speaker’s feelings or thoughts, often towards the person being spoken to: I tried to use a sympathetic tone of voice«; als »musical quality: the quality of sound of a musical instrument or singing voice: the beautiful rich tones of his tenor voice«; oder auch als Farbton: »a form or degree of a colour: warm tones of brown and yellow«.