»Gaia« © Denys Melnyk
»Gaia« © Denys Melnyk

Programmhighlights der Musiktheatertage Wien

Die Musiktheatertage Wien (MTTW) bringen Performance, Oper und Co. auf die Bühnen der Hauptstadt. Aus aktuellen Themen wird zeitgenössische Kunst gemacht. Diese ist durch einige interaktive Produktionen hautnah erlebbar.

Die Musiktheatertage Wien, Österreichs Festival für neues Musiktheater, bietet von 18. bis 28. September 2024 anspruchsvolle Produktionen mit Gastspielen aus Deutschland, Belgien, Litauen und der Ukraine. Das genreübergreifende Bühnenspektakel ist zeitkritisch und widmet sich diversen relevanten Themen. Besucher*innen werden vor die Wahl gestellt: partizipative Performance, VR-Erlebnis oder umweltpolitische Oper? Hier einige handverlesene Empfehlungen:

Österreich-Premieren

Das zehntägige Festival erlebt seinen Auftakt am Mittwoch, dem 18. September um 19:00 Uhr mit »Gaia 24. Opera del Mondo« im Odeon Theater. Die russische Armee hat den ukrainischen Kachowka-Staudamm gesprengt. Was passiert mit der Natur nach ihrer Zerstörung durch Menschen? Wie kann sich das Ökosystem trotzdem behaupten? Die Produzenten Roman Grygoriv und Illia Razumeiko arbeiten als Künstlerduo zusammen. Die Ukrainer sind mehrfach preisgekrönt im Bereich der zeitgenössischen Oper und neuen Musiktheaters. 

»Dream Machine« am Donnerstag, dem 19. September um 19:30 Uhr im Theater am Werk/Kabelwerk ist Titel einer Mischung aus Theater, Performance und Konzert. Die Schauspielerin Anke Retzlaff bringt die Träume des Publikums auf die Bühne. Vor der Vorstellung können Besucher*innen in einer Telefonzelle – der »Dream Machine« – von ihren Träumen berichten. Die Aufführung beginnt mit einem Monolog über Abschied, dann wird das Unterbewusste erforscht und das Publikum kann über die wildesten Traumwelten staunen. 

Landschaften erforschen in einem immersiven Klangnebelraum? Klingt verrückt, gibt’s aber wirklich. In der Musik-Performance »The Urban Tale of a Hippo« am Samstag, dem 28. September um 17:00 und 19:30 Uhr im WUK Saal sind Besucher*innen von Musik und Geräuschen umgeben und tauchen in einen Nebel von Klängen ein. Das intensive Erlebnis kann sogar vermeintliche Grenzen verwischen. Bei der Österreich-Premiere sind Kunstschaffende aus vier verschiedenen Ländern beteiligt.

»Dream Machine« © Thomas Rabsch

Uraufführungen

Länderübergreifend ist auch die Produktion von »Der Simmerring« am 25., 26. und 27. September jeweils um 18:30 Uhr. Der Italo-Russe Alexander Chernyshkov und der Deutsche Philipp Lossau bringen erstmals die Geschichte eines nach Inspiration suchenden Komponisten auf die Bühne. Dieser landet statt im gewünschten Kurort Semmering im Randbezirk Simmering. Dort wird er von verstörenden Klängen heimgesucht. Das »ungeliebteste Schloss Wiens«, nämlich Schloss Neugebäude, wird zur Spielstätte für den »Simmerring«. 

Eine weitere Uraufführung im Rahmen der Musiktheatertage Wien trägt den Namen »Ohne Nacht. Kein Tag.« und findet am Donnerstag, dem 19. September um 21:00 Uhr im Theater am Werk/Kabelwerk statt. Die Performance dreht sich rund um Schlaflosigkeit und stellt die Unruhe in einer schlaflosen Nacht dar. Zum Einsatz kommen experimentelle Sounds, Punk und mysteriöse Gegenstände, wie ein verbogener Wäscheständer. 

Auch »Irrlicht und Rauschorgel« feiert als zweiteilige Performance am 26. und 27. September um 19:30 Uhr im WUK Projektraum eine Uraufführung. In der Installation steht die Flasche im Mittelpunkt und ist sowohl Quelle des Klangs als auch szenisches Medium. Bei »Irrlicht« werden rollende Wasserflaschen, ein spezieller Boden und Lichtreflexe kombiniert, um eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Diese sorgt bei »Rauschorgel« für einen interaktiven und lebhaften Bildklangraum. Die Leitung und Regie übernimmt Georg Nussbaumer.

»Straßenwandler:in« © AG Doblinger

Wiederaufnahme

Am 19., 20. und 21. September jeweils um 17:00 Uhr bringt »Straßenwandler:in« urbane Kunst, zeitgenössische Musik und Performance auf 70 Quadratmeter Bühnenteppich in den Wiener Stadtraum. An verschiedenen Orten (Hauptbahnhof/Südtiroler Platz, Reumannplatz und Yppenplatz) entfaltet sich eine grafische Komposition von Haubenstock-Ramati, die durch spontane Teilnahme der Passant*innen ständig neu belebt wird. Im Mittelpunkt stehen Yulan Yus Musiktheaterstück »Wegwandler« und die grafische Komposition »La Sonnambula«. Ein Erlebnis, das geplant, improvisiert und interaktiv zugleich ist.

Link: https://mttw.at/ 

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