Zum Inhalt: Erni Mangold irrt als Schneewittchen »… auch in sprachlichen Angelegenheiten« durch den Wald, ein postmodernes Dornröschen wird von ihrem – beängstigend blonden – »Mr. Right« wachgeküsst, Rosamunde versucht als Schreibende sichtbar zu werden und in »Die Wand« kochen Ingeborg und Sylvia, zwei Literaturprinzessinnen, die vielleicht Ingeborg Bachmann und Sylvia Plath sind, eine Suppe die sie dann selber auslöffeln müssen.
Boshaftigkeit, der Tod, Feminismus und Verbitterung. All das märchenhaft verhüllt, und ein Wortgewitter, das auf einen niederprasselt. Schwer das Ganze inhaltlich vollständig zu erfassen, es hülfe, hätte man all die relevante Sekundärliteratur wirklich gelesen.
Aber auch ohne umfassende Vorbildung gelingt es das Stück zu genießen: allerdings, man muss Geduld haben, während die Schauspieler sich in jelinekschen Monolog und Widerworten üben.
Doch zwischen all den schnellen, harten Worten, den Szenewechseln, Schauspielern in Unterhosen und den Videosequenzen findet sich doch ein Moment wo man innehalten kann. Laut auflachen, die Stirn runzeln oder unmerklich beifällig nicken. Ein Moment in dem man sagen kann, man hat’s verstanden. Und genossen.
»Prinzessinnendramen«
www.volkstheater.at
noch zu sehen am 14.06. – 19.30 Uhr, 25.06. – 19.30 Uhr, 26.06. – 15.00 Uhr.
»Prinzessinnendramen« im Volkstheater
Der Titel lockt. Die Autorin auch. Schließlich geht es hier um die Inszenierung von Jelineks »Der Tod und das Mädchen I-V«. 2002 in Hamburg uraufgeführt und 2003 als Buch erschienen, wird das Stück zurzeit erstmals in Wien gespielt: im Volkstheater.
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