Ossuary haben sich für ihr Debütalbum zehn Jahre Zeit gelassen. Entsprechend abgehangen ist das tote Fleisch bzw. wäre es zutreffender mit Blick auf den Sound des Trios, von einer gut eingedickten, trüben Brühe zu sprechen, einem Gebräu mit allerlei widerlichen Zutaten, das seine Wirkung nicht verfehlt. Knochensuppe mit Krötenschleim, Spinnenbein und ein paar Augen schwimmen obenauf. Aus den Boxen schwappt sie dann heraus, die Suppe: heiß, dampfend, bitter und scharf – und mit Blick aufs Genre sind das natürlich Komplimente bzw. Michelin-Sterne, die ich hier verteile. Der technisch nicht sonderlich komplexe, aber atmosphärisch dichte Death Metal von Ossuary haut ordentlich rein. Gemächlich, aber unbarmherzig walzt das Trio aus Madison, Wisconsin alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Wer stilistisch ähnliche Bands wie Slimelord oder Spectral Voice kennt, hat Ossuary sicher bereits auf dem Zettel, schließlich ist die Band im Underground schon eine Dekade lang aktiv. Wer die Nase nicht so tief im Dreck stecken hat, sollte, bei entsprechender Neigung zu schleppend-niederschmetterndem Death-Doom-Metal, die Gelegenheit ergreifen und »Abhorrent Worship« testen. Wie eingangs erwähnt, die eklig-trübe Brühe des Trios mundet ganz hervorragend.
Ossuary
»Abhorrent Worship«
Me Saco Un Ojo Records
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!











