In den Achtzigern wollte Wendy James berühmter werden als Madonna. Doch das hat weder als Frontfrau von Transvision Vamp, noch als Solokünstlerin geklappt. Heuer wurde die fesche Britin aus Brighton 38 Jahre alt und versucht es von New York aus unter dem nom de plume Racine nochmals auf ihrem eigenen Label. Das neu gegründete Label sollte Unabhängigkeit von den am 80ies-Revival interessierten Majors bringen; entsprechend verzichtete James auch auf die Beteiligung anderer Musiker und nahm »Number One« komplett im Alleingang auf, inklusive Produktion und Mixing. Umso erstaunlicher, wie überschäumend abwechslungsreich das Album klingt: indiemäßige Gitarren, triphoppige Loops, monotone Drummaschine, blubbernder Synthiebass und die süße Stimme von Frau James. Vor allem aber: Diese sonnige Leichtigkeit, die nur wahre Popmusik auszeichnet. Wer, wie der werte Verfasser dieser Zeilen, Joy Zipper für ganz ganz groß hält, der wird an Racine nicht vorbeikommen.
Racine
»Number One«
PIA-K/One Little Indian/Edel
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