»In my restless dreams I see that town. Silent Hill.«
Dieser Leitsatz passt perfekt zum Gesamtkonzept von »Motel Songs«. Denn Moldau weiß zu erzählen und schafft es auch mit seinem zweiten Soloalbum, uns in eine von Nebel umschlungene Stadt eintauchen zu lassen, die mit ihren dichten Schwaden in Form von den sinistren Klängen ein alles umgebendes Sein vermittelt. So wird man eingehüllt in eine Welt voll melancholischer Strukturen, die aber in keinem Moment deprimieren.
Im Gegenteil, durch den sehr meditativen Sound mit einem Schuss Dark Wave, der sich sowohl in sphärischen Gitarrenkulissen als auch im leichten und gefühlvollen Gesang Moldaus widerspiegelt, erhält der Tonträger etwas sehr Verletzliches und Verträumtes. »Motel Songs« bietet die perfekte Raumbeschallung, die man sich zu dieser tristen und grauen Jahreszeit wünscht. Wer einer Verbindung zwischen Depeche Mode, The Cure und Silent Hill* offen gegenüber steht, der wird dieses Album nicht mehr aus den Händen legen. Sehr gekonnt, sehr versiert … einfach nur gut.
*Bei Silent Hill handelt es sich um eine Horror-Videospiel-Reihe aus Japan. Der sehr psychologische und subtile Horror war in jenem Fall ausschlaggebend für den Erfolg. Die dichte Atmosphäre erhielt aber erst durch die musikalische Untermalung Akira Yamaokas den gewissen Feinschliff – ein Markenzeichen dieser Serie.