Gibt es abstrakten HipHop? Schwer vorstellbar. Schließlich wird im Genre viel gesprochen, greifbar gemacht, die Beatmaschine kriegt ihr menschliches Gegenüber. Dann aber gibt es Artists wie MA, ein japanischer Experimentalmusiker, der nicht viel auf Gegenständlichkeit, klare Konturen und Verständlichkeit gibt. Auf seinem zweiten Album »VWV« wird nachdenklich gesprochen, brüchig gesungen, geflüstert, gezetert; alles entlang der stolpernden Beats, aber auch immer wieder vollkommen losgelöst davon. Überhaupt steht hier die Stimme im Vordergrund, ihr klangmalerisches Potenzial. Japanisch muss man dafür nicht verstehen, ebenso wenig, wie man Rot sprechen muss, um die Farbe schön finden zu können. Ach und HipHop ist die Musik auf »VWV« auch nicht wirklich, eher eine Form sparsamer industrieller Elektronik, angereichert mit Sprachklang – mal fordernd, mal flehend, mal resignativ. Die Emotionen wirken so diffus und allumfassend wie der Klang. Was klar ist: Das in viele kurze Tracks gesplitterte »VWV« ist kein einfaches Hörerlebnis, viele Abzweigungen und Sprünge gehören dazu. Das entspricht dem Entstehungsprozess: MA sammelte, was ihm so an Soundideen und Skizzen zur Verfügung stand, und bearbeitete das Ganze, feste Grenzen wurden dabei nicht gezogen. Warum auch? So passt »VWV« ganz wunderbar ins Konzept des polnischen Labels outlines.
MA
»VWV«
outlines
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