Im Grunde ist das Album mit ein, zwei Sätzen rezensiert und eingeordnet: Wer »Wolverine Blues« von Entombed regelmäßig aus dem Regal zieht, wird Platten von LIK daneben stehen haben. Wer »Wolverine Blues« von Entombed regelmäßig aus dem Regal zieht und LIK nicht kennt (kaum vorstellbar), kann sich »Necro« bedenkenlos und der Abwechslung halber zulegen, das schont auch die »Wolverine Blues«-Vinyl-Kopie. Die Schweden aus Stockholm spielen die Art von Death Metal, den die anderen Schweden aus Stockholm vor über dreißig Jahren erfunden haben. Ist das schlimm? Nein. Aber originell ist es auch nicht. Entombed, also was von ihnen übrig ist, wurden ja jüngst im Studio gesichtet, und zwar mit Nicke Andersson, so dass natürlich die spannende Frage ist, ob und was die Zukunft bringt, aber bis dahin kann man sich eben auch an LIK festhalten. Um jetzt nicht nur auf dem allzu naheliegenden Plagiatsverdacht rumzureiten: Hier und da mischen sich zweistimmige Gitarrenläufe und ein paar Blast-Beats unter den klassischen HM2-Sound der Band, dann geht die Gleichung »LIK = Entombed« nicht ganz auf, aber da muss man schon genau hinhören. Wie erwähnt, das ist nicht schlimm, und es muss der Band auch nicht vorgeworfen werden, dass sie drei Dekaden zu spät dran sind. LIK sind ja auch nicht die einzigen, die sich am Erfolgsrezept von Entombed bedienen, und weltweit treiben sich hinreichend große haarige Horden vor Festival- und Club-Bühnen herum, die nur darauf warten, mit entsprechend traditionell gespieltem Death’n’Roll bedient zu werden. Und so lange der so kunstfertig und unterhaltsam dargeboten wird wie auf »Necro«, wüsste ich nicht, was dagegenspricht. Eingeweide, nach Hausmacher-Art zubereitet, lecker.
LIK
»Necro«
Metal Blade
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