Jon Porras bildete mit Evan Caminiti das Gitarren-Drone-Duo Barn Owl. Das veröffentlichte 2013 sein letztes gemeinsames Album und bereits während des Bestehens der Band hatten beide Soloarbeiten herausgebracht. Sowohl die Musik von Barn Owl als auch die unter eigenen Namen lebt von einer dichten Atmosphäre, die zwar dunkel grundiert ist, aber stets eine gewisse Restwärme ausstrahlt. Die Klangflächen funktionieren wie Decken, die man sich umlegt, wenn man nachts nach draußen geht, um sich den Sternenhimmel anzuschauen. Da haben wir auch gleich das passende Bild für die Offenheit und Weite, die dieser Musik ebenfalls zu eigen ist. Bei Barn Owl waren diese Qualitäten stark mit Americana-Einflüssen verbunden, bei Porras’ Soloalben sind diese ebenfalls noch vorhanden, aber ergänzt um neblig-sinfonischen Ambient, der an Alben wie »The Sinking of the Titanic« von Gavin Bryars oder Aufnahmen von Grouper oder Loren Connors erinnert. Dunkel-warm, neblig – der Herbst ist da, und die passende Musik dazu liefert »Achlys«. Mit Gitarre, Synthesizer und weiteren elektronischen Hilfsmitteln fertigt Porras instrumentale Kompositionen an, die bestens geeignet sind für Spaziergänge durch bunt-belaubte Wälder oder den Blick aus dem Fenster der beheizten Stube in die neblige Dämmerung, wenn es jahreszeitbedingt wieder früh dunkel wird und man seinen Gedanken nachhängt, anstatt sich Aufgaben zu widmen, die noch bis morgen Zeit haben. Kontemplative, fein gesponnene und melancholisch gestimmte Musik, ganz wunderbar.
Jon Porras
»Achlys«
Shelter Press
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