Jaz drevo cover
Jaz Drevo (Giovanni Maier, Cene Resnik, Boris Janje)

»Sparks«

Palomar Records

Jaz Drevo ist ein internationales Trio bestehend aus Cellist Giovanni Maier, Saxofonist Cene Resnik und Bassist Boris Janje, deren zweites Album »Sparks« am 2. August 2024 auf dem italienischen Label Palomar Records veröffentlicht wurde. »Broader Wiew« beginnt mit Stakkati aus dem Holzgebläse und vom Doppelbass gezupft, zusammen mit schnellen, kurzen Strichen auf dem Cello. Dann folgt eine saxofonische Hochschaubahnfahrt von Cene Resnik; sie erinnert stark an Rimski-Korsakows »Hummelflug«. Die beiden mächtigen Saiteninstrumente vermögen ihm zu folgen. Dass Resnik einen wunderschönen Ton hat, erkennen wir frühzeitig – trotz Überblasen, intensivem »leeren« Klappenspiel und schnellen Trillern. Mit seinen ersten tiefen Lagen (etwa bei ca. 2 Minuten in »Someone New«) verfliegt jeder Zweifel: Da hören wir nicht nur einen Virtuosen, sondern einen Klangästheten, die dezenten Überbläser bei 50 Sekunden bzw. einer Minute im Stück mit dem feinsinnig-ironischen Titel »Is This A Ballad?« unterstreichen diesen Eindruck. In »Calm Abyss« werden Bass und Cello gestrichen, vielfach in langen, dunklen Zügen, geben so dem frisch solierenden Saxofon einmal Kontra, ein andermal eine solide Grundlage. Wir hören, wie gut die Drei aufeinander hören. Weiche, fließende, lyrische Passagen verleiten uns zu dem Gedanken »This is a ballad!« Dieselbe klingt mit gezogenen, langen Noten verführerisch aus. Auf das lebendige »Maps« folgt ein spielerisches »Old Mixtape«, in dem wir wieder den weichen »Pres«-nik-Ton genießen dürfen (»Pres« war der Spitzname von Lester Young). Die Streicher schmiegen sich dazu. »Private Limit« fügt zum »Jaz« ein weiteres »z« hinzu. Die Streicher grooven um die Wette, das Sax lässt sich Zeit … und macht dann doch mit, im Finale. »Lazy Yesterday« beginnt fragend, wirkt schließlich eher aufgeweckt, denn faul. Auch hier stößt der Bläser erst später hinzu, dann allerdings gleich einmal kaskadesk. »Room For Wave« hebt getragen an, mit schnurrenden Basssaiten (eine feine Technik, die Boris Janje da anwendet) und gezupften Celloakkorden von Giovanni Maier: Die Basis für das helle Sopransax. Das hochinteressante Stück endet im Fade-out. Dann, im »All Into«, wieder Tenor- (und also Klang-) Festspiele, untermalt von einem tiefen, klopfenden Bass und virtuosem Cellospiel. Mit einem »Short Movie«, bestehend aus überzeugten Strichen auf Cello und Bass, sowie erneut »Chickenskin«-Sounds vom Tenorsax endet das durch und durch aufregende Album.

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