Jazzland. Bugge Wesseltoft. Norwegen. Wer aufmerksam mitverfolgt, kann sich vorstellen, wofür Wibutee stehen. Ein brillant designtes Booklet verspricht Niveau, ja Kunst. Vielversprechende junge Musiker (cutting edge sagt man dazu) machen Jazzmusik mit dem kleinen Extra – heavy beats. Nein ernsthaft, erinnert mehr als ein bisschen an Jean Lorreaus »Gambit«. Echt cool, wenn die beats so fett reinkommen und man keine Angst haben muss, Jazz nicht zu verstehen. Ganz bestimmt verschafft dieses cross-over Gebiet dem Jazz jede Menge neue Hörerschaft, und das hat er ja auch dringend notwendig gehabt. Zurück zu Wibutee. Hakon Kornstad an den Saxes und Flötenen darf sich auf der sonst auf dem Rhythmusprinzip aufgebauten Musik ausbreiten, Konkurrenz von Gitarre oder Keys gibt es leider nicht. Das würde den Stücken etwas mehr Charakter verleihen. Viel beeindruckender der Kontrabass Per Zanussis, und nicht nur weil ich Kontrabass mag. Electronics und Percussion verschmelzen viel zu unauffällig ineinander, Erleichterung erst ab Track 5, wo das Jazzgesäusel endlich mit einer echten vierviertel bassdrum angereichert wird. In der zweiten Hälfte der CD trauen sich Wibutee endlich, dunklere, eindringlichere Samples einzubauen. Nils Peter Molvaer und Wesseltoft selbst sind offensichtlich nur die Spitze des Eisberges.
Wibutee
Eight Domestic Challenges
Jazzland
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