Das zweite Album des um Mickeys Bruder erweiterten Duos Mickey/Juval ist ein Versuch in Richtung fast klassischer Rock’n’Roll oder Proto-Punk mit Pop-Elementen. Das Trio klingt oft nach den Ramones, ohne jedoch an deren Energie anknüpfen zu können oder sie gar zu übertreffen. Die Songs, um es erbarmungslos zu formulieren, gehen an einem vorbei, ohne wirklich eine Spur zu hinterlassen. Es ist nett, aber irgendwie bleibt’s auch dabei. Die Texte fallen etwas zu klischeehaft aus, obwohl das sicher bewusst (als Pop) gemacht ist, aber es kommt doch nicht ganz so rüber. Leider muss man es mit dem ersten Album »The Golden Period« (immer wieder: »Früher war besser«) vergleichen, da ist noch die rohe Kraft und die Begrenzung, die es in einer solchen Konstellation ermöglicht, etwas Eigenes zu machen. Da war etwas fast Mystisches dabei. Auch wenn man »Dying …« ganz laut aufdreht, wird’s schwierig. Und trotzdem ist man dankbar, dass es auch hierzulande (obwohl nicht ganz, da die TV Buddhas ja aus Israel sind, in Berlin leben usw.) Bands gibt, die auch brachiale und primitive Töne einzuschlagen wissen und etwas riskieren. Denn ein Sprung von einem Duo zu einem Trio ist nur anscheinend ein kleiner und da muss man den Buddhas Tribut zollen, dass sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern etwas Neues, zumindest für sie, ausprobieren. Auf jeden Fall sind TV Buddhas ihren Prinzipien der Anti-Rockstarattitüde treu geblieben. Keine Partys mehr, sondern TV-Mediation. Ist das wirklich besser? Who knows …
TV Buddhas
»Dying At The Party«
Trost
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