Saudade hoch 3. Das war am letzten Samstag im Konzerthaus zu verspüren. Denn wenn jemand die Melancholie in der Musik erfunden hat, dann sind es – neben den Wienern – die Portugiesen gewesen. Vermutlich beide Gruppen miteinander. Die Portugiesen hatten mit dem Blick hinaus auf den Atlantik die angenehmere Perspektive.
Entspannte Grundstimmung
Mariza bezog sich in ihrem etwa 80 Minuten dauerndem Konzert insbesondere auf Fado-Traditionen, mit denen sich sich seit ihrem fünften Lebensjahr beschäftigt. Mariza ist eine Diva, deren stimmliche Qualitäten außer Frage stehen. Das gilt auch für die wunderbare Akustik im Grossen Saal des Konzerthauses. Schöne Lichteffekte – die die Bühne und den Saal mal in blau, mal in grün oder schlicht in weiß tauchten – verdichteten die entspannte Grundstimmung wirkungsvoll.
Stimmungsvoller Abend
Die Begleitband zeigte sich gut diesponiert, über kleine technische Schwierigkeiten, die nur bei den Instrumentalstücken erkennbar waren, konnte man gerne hinwegsehen. Ein wenig zu oft hat Mariza die Diva hervorgekehrt: Nach 70 Minunten (inklusive kurzer Pause für die Sängerin) Konzert, will man als Zuhörer nicht wissen, dass das jetzt gerade anstrengend ist. Ansonsten war es ein schöner, stimmungsvoller Konzertabend, an dem neben eigenen Stücken auch Tribute an Amalia Rodrigues nicht fehlten.