Endlich! Der Katalog der ikonischen amerikanischen Death-Metal-Band wird seit einigen Jahren bei Relapse verlegt und verfügbar gehalten – bis auf »Symbolic,« das einzige Album, das 1995 bei Roadrunner Records erschien, wo immer noch die Rechte liegen und man sich mit Reissues vornehm zurückhält. Vor zehn Jahren gab es mal eines, und jetzt, zum 30. Geburtstag des Albums, haben sich die Zuständigen wieder erweichen lassen, sodass Spätgeborene für den Moment (nutzen!) die Chance haben, diesen Klassiker nicht zu Mondpreisen erwerben zu müssen. Und ich empfehle dringend, zuzuschlagen. Es gibt kein schlechtes Death-Album, der Katalog der Band um den leider früh verstorbenen Chuck Schuldiner ist makellos. Man kann sich mit Old-School-Fans in die dünner werdenden Haare kriegen, ob die frühen, roheren Alben »besser« als die späteren, technischeren sind. Aber diese Debatte ist letztlich bloß Ausdruck geschmacklicher Vorlieben und ggf. Ausweis des biografischen Erstkontakts: Wer die Band mit »Scream Bloody Gore« kennengelernt hat, wird möglicherweise immer mit dem Debüt unterm Arm aus dem brennenden Haus rennen. Ich habe sie mit »Spiritual Healing« kennengelernt, sage aber: »Symbolic« ist der musikalische Höhepunkt in der Diskografie von Death. Mit dieser Meinung lehne ich mich nicht aus dem Fenster. Es ist kein Geheimnis, dass das kompakte, abwechslungsreiche Songwriting und die sich darin entfaltende Dynamik zu keinem Zeitpunkt ihre Spannung verlieren und das Album von vorne bis hinten perfekt ist. Die Songs sind straff arrangiert, keine Note zu viel, jeder Ton sitzt und trifft. Neun Tracks, nur Hits. Der aggressive, aber gleichzeitig artikulierte Gesang, das präzise Zusammenspiel von Bass, Gitarren und Schlagzeug – wer’s nicht kennt oder glaubt, der oder die höre sich zum Beispiel »Misanthrope« oder »Empty Words« an, aber wie erwähnt, alle Songs des Albums stehen idealtypisch dafür, wie technisch anspruchsvoller Death Metal jenseits von Griffbrettgewichse und anderen aufgeblasenen Gesten Jahrzehnte überdauern kann und frisch wie am ersten Tag klingt!
Death
»Symbolic«
Roadrunner Records
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