Kurt Weill war wohl einer der letzten Komponisten, der – u. a. in Zusammenarbeit mit Bert Brecht – eine Brücke zwischen ,klassischem‘ Musiktheater und Populärkultur schlagen konnte. Die Verbindung von E- und U-Musik war für Weill künstlerisches Programm und die Opern-Arie wurde durch ihn wieder zum Gassenhauer; sowohl im Berlin der 1920er-Jahre, als auch später in Amerika. Belege dafür sind auch die speziellen Arrangements für Tanzband, die auf die damals populären Formen des Jazz Rücksicht nehmen. Der Wiener Komponist und Dirigent HK Gruber hat diese Arrangements mit dem Palast Orchester und Max Raabe neu eingespielt und erstmals auf CD zugänglich gemacht. Neben Songs aus den Brecht-Opern finden sich einige aus kaum bekannten Operetten und Musicals. Erstaunlicherweise sind ja heute die originalen, teilweise ,proto-atonalen‘ Versionen der Stücke weiter verbreitet als die popularisierten Fassungen. Hört man die »Zuhälterballade« im Tanzband-Arrangement, klingt das doch einigermaßen befremdlich. Musikhistorisch ist »Charming Weill« jedenfalls von Interesse. Und sonst ist es wie im »Bilbao Song«: »Ich weiß ja nicht, ob Ihnen so was grad gefällt«. Kurt Weill war wohl einer der letzten Komponisten, der – u. a. in Zusammenarbeit mit Bert Brecht – eine Brücke zwischen ,klassischem‘ Musiktheater und Populärkultur schlagen konnte. Die Verbindung von E- und U-Musik war für Weill künstlerisches Programm und die Opern-Arie wurde durch ihn wieder zum Gassenhauer; sowohl im Berlin der 20er Jahre, als auch später in Amerika. Belege dafür sind auch die speziellen Arrangements für Tanzband, die auf die damals populären Formen des Jazz Rücksicht nehmen.
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