Diese Band passt nicht zu dieser CD. Das zeigt sich schon bei der ersten Berührung mit Festland – auf dem Cover-Artwork: Dieses pathetische Stück Acrylmalerei zeigt eine Frau, die an der Küste steht und sehnsüchtig das Meer betrachtet. Auf den folgenden Seiten kann man noch einige Bilder dieser Art bewundern: Eine Wassernixe mit E-Gitarre und dergleichen mehr. So weit so gut. Wirft man nun einen Blick auf die im Booklet abgedruckten Texte, finden sich Zeilen wie »Wir sind Matrosen, Matrosen der Liebe« oder »Warum müssen wir uns wehtun in dieser Welt? Ich möcht\‘ in einer Welt leben ohne Faschisten«. (Dagegen möchte ich mal nichts einwenden – über poetische Qualität kann man sich ja lange streiten) Ganz anders die Musik: Sie hat nichts mit der Sehnsucht nach Meeresrauschen zu tun, nichts mit posierenden Wassernixen und mit Matrosenliebe schon gar nicht. Vielmehr gebärdet sich diese in vollstem Maße urban, abgeklärt, elektronisch und hin und wieder sogar düster. Festlands Musik ist ein ausgefeiltes Klangkonstrukt, das mit cleveren Loops und wunderbaren Basslinien eine wohlig-schwebende Stimmung erzeugt. Wieso also diese Diskrepanz zwischen Musik und Text? Die Antwort ist nach ausführlichem Studium des Booklets relativ einfach: Sowohl Malereien als auch Poesie stammen von Maler und Poet Felix Weinecke, die Musik ist von den Festland. Um letzteres ist es wirklich schade.
Festland
»An euren Fenstern wachsen Blumen«
Hausmusik
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