Man kann sich nur mehr an den Kopf fassen – Der Flüchtlingsball liefert erneut ein eindrucksvolles Plakat © Integrationshaus
Man kann sich nur mehr an den Kopf fassen – Der Flüchtlingsball liefert erneut ein eindrucksvolles Plakat © Integrationshaus

Am 24. Februar ist wieder Flüchtlingsball

Diese wichtige Empfehlung ist der skug Redaktion einen kurzen Artikel wert.

Am Umgang mit den Schwächsten zeigt sich bekanntlich die zivilisatorische Reife eines Landes. Zwar wird den ersten ArbeiterInnen und Angestellten, die FPÖVP gewählt haben, längst dämmern, dass sie hinters Licht geführt wurden, aber noch lässt sich in Austria Regierungsbegeisterung inszenieren. Lächerliches Beispiel hierfür ist der zwickoarscherte Opernball, den jeder Mensch nur vom Wegschauen kennen sollte. Dabei hat Wien wunderschöne Bälle zu bieten, wie den 24. Wiener Flüchtlingsball, der am 24. Februar 2018 im Rathaus stattfindet. Als LeserInnenservice erlauben wir uns einen kleinen Tipp an Herrn und Frau Österreicher: Schaut euch zunächst einmal an, wie die blau-türkisen Herrscher mit Kriegsvertriebenen umzugehen gedenken (»konzentrierte Unterbringung« wäre hier ein Stichwort). Schaut euch dann die Pläne zur Abschaffung der Notstandshilfe an und macht euch klar: »They are coming for you!«

Sozialer Ausgleich statt Angstmache
Es gibt keinen Grund, anzunehmen, die neue Regierung bestünde nicht aus den üblichen Hasenfüßen, die sich bei entsprechendem Gegenwind ruhig verhalten, einzig um ihren Machterhalt zu sichern. Deswegen heißt es jetzt solidarisieren, zusammenhalten und widersprechen auf allen Ebenen. Klar sollte sein: Die »Lösung der Migrationsfrage« und der damit gelieferte (antimuslimische) Rassismus sind nicht die entscheidende Frage unserer Zeit. Sie wurden nur von DemagogInnen dazu gemacht. Hinter diesem Blendschirm sollen Fragen der Gleichberechtigung und des sozialen Ausgleichs verschwinden und es soll eine weitgehende neoliberale Ausbeutung durchgesetzt werden. So blöd sind wir aber nicht, dass wir darauf hereinfallen. Also lassen wir uns am kommenden Samstag beim Flüchtlingsball die Ohren mit schönster Musik aus aller Welt freiblasen, um dann mit gestärktem Mut den Regierenden zuzurufen: »Nicht mit uns!«

Wer in den Chor einfallen will, holt sich jetzt eine Ballkarte für den 24. Februar 2018. Der Reinerlös des Flüchtlingsballs kommt dem Integrationshaus zugute.

Line-up:
Timna Brauer & Elias Meiri Ensemble
Gewürztraminer mit gemischtem Satz
Bohemian Betyars
Adam Project feat. Barbara Alli
Özlem Bulut
Trancitiv
Habib Samandi Group
Die Tanzgeiger

DJ-Line:
Erdem Tunakan
[dunkelbunt]
Dubfire1 // Etrix // Liam // Gnischrew // Frekvensen
Brunnhilde Kollektiv
Nadja Kayali

Link: https://www.fluechtlingsball.at

Weitere Lektüreempfehlungen zur aktuellen Lage und zum Flüchtlingsball:
https://www.akweb.de/ak_s/ak634/34.htm
https://skug.at/zum-tod-von-ute-bock/
https://skug.at/nothing-but-the-wind/
https://skug.at/feiermassnahmen-gegen-die-fremdenfeindlichkeit/

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Text
Redaktion

Veröffentlichung
16.02.2018

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