Altamira ist ein 2024 gegründetes Jazz-Trio in der ungewöhnlichen Besetzung Harfe, E-Bass und Sopran- sowie Tenorsaxofon. Hinter dem Projekt stecken die Harfenistin Valentina Cinquini, der Bassist Josef Wagner und der Saxofonist Mathias Mayrbäurl. Nun legt die Gruppe auf Mayrbäurls Label Hirsch Records ihr Debütalbum »Minor Observations« vor. Von Anfang an vornehmlich als Studioprojekt konzipiert, fand sich das Trio nur wenige Monate nach seiner Gründung im Juli 2024 in den Wavegarden Studios in der Nähe von Retz ein, um die hier vorliegenden Aufnahmen einzuspielen. Die Tonaufnahme und -mischung durch Franz Schaden behandelt alle Instrumente als gleichwertig im Soundgefüge und räumt ihnen genug Platz ein, sich zu entfalten. Dasselbe gilt auch für die Kompositionen, die allesamt aus der Feder von Wagner und Mayrbäurl stammen und von einer gewissen in sich ruhenden Eleganz geprägt sind, die auch gut mit dem Album-Artwork korrespondiert. Wir haben es hier mit modernem, kompositionsorientiertem Jazz zu tun, der sich unter anderem durch eine sehr bedachte, behutsame Kommunikation zwischen den Musiker*innen auszeichnet. Sowohl im Arrangement der Kompositionen als auch in ihren solistischen Ausführungen decken alle drei Instrumente ein breites tonales Spektrum ab und nehmen im Laufe des Albums, oft auch im Laufe eines Stückes, unterschiedliche Rollen im Klanggefüge ein. Ein schönes Beispiel hierfür ist etwa, wie in dem eröffnenden Stück »Kitama« Bass und Harfe einander als Rhythmus- und Solo-Instrumente abwechseln. So entsteht im Laufe des Albums der Eindruck einer sehr konzentrierten, aber unverkrampften Session. Auch wenn die Musik auf »Minor Observations« nicht dem Genre Spiritual Jazz zuzurechnen ist, vermittelt das Album eine meditative Ruhe, die sich aus der konzentrierten Beschäftigung mit dem eher reduzierten Material und Instrumentarium speist. Die Vinyl-Version des Albums ist auf 100 Stück limitiert, für alle Interessierten lohnt es sich also, schnell zuzugreifen!
Altamira
»Minor Observations«
Hirsch Records
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