»Wart ihr auch bei Testa?«, fragt die Dame mittleren Alters. Nach dem Konzert, auf der Strasse ist Gianmaria Testa noch ein Thema. Wie hat es gefallen. Sehr gut!
19:35h. Testa steigt mit 3-köpfiger Begleitband auf die Bühne des Mozartsaals: Piero Ponzo (Klarinette, Saxophon, Koffer, Camenbert-Schachtel, Plastiksackerl!), Nicola Negrini (Kontrabass) und Philippe Garcia (Schlagzeug) erweisen sich in den darauf folgenden 90 Minuten als kongenialer Mitspieler. Insbesondere Philippe Garcia am Schlagzeug wusste mit fein gerührter und mit Besen zart geklopfter Rhythmik ohne Probleme zu überzeugen. Auch Testa selbst war einmal ruhig und ganz in sich gekehrt, dann wieder kraftvoll – in jedem Fall aber ausdrucksstark. Etwa bei der Zugabe des lyrischen Stückes »Gli Amanti Di Roma« (anhören) von der neuen wunderschönen CD »Lampo«, die Ende November bei Le Chant Du Monde erschienen ist.
Geschichte und Geschichten
Nett und professionell erzählte Anekdoten – etwa über den Fiat 500 – vermochten das Publikum zu unterhalten, auch wenn es insbesondere in Testas jüngsten Arbeiten um ernste Themen geht: Die Migration nach Italien etwa. »Früher war Italien ein Land der Auswanderer, jetzt ist Italien ein Einwanderungsland«, sagt Testa. Und bedauert im nächsten Satz, dass seine Landsleute heute nicht mehr die Gastfreundlichkeit hätten, die ihnen einst entgegengebracht worden sei.
So gab es an diesen Abenden auch vorweihnachtliche, besinnliche Momente – und am Ende Standing Ovations für ein sehr schönes Konzert.
Neue CD: Gianmaria Testa: »Lampo« (Le Chant Du Monde/Harmonia Mundi)
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>> Review von Testas CD »Altre Latitudini« (Le Chant Du Monde/Harmonia Mundi)
>> Vertrieb: Harmonia Mundi