Kali Malone und Sarah Davachi haben uns längst gezeigt: Die Orgel ist das Drone-Instrument. Sounds für die Ewigkeiten. Unendliche Vibrationen. Grenzenlose Intensitäten. Aber was kommt danach? Post-Drone? Post-Orgel? Zimoun hat eine Antwort: Die Wind Dynamic Organ! Oder zumindest ihr Prototyp No. III. Eben den durfte der Schweizer Klangkünstler im Berner Münster ausprobieren, mit offizieller Erlaubnis des Erfinders Daniel Glaus. Was die Wind Dynamic Organ so besonders macht, sind die Freiheiten, die sie den Musiker*innen gibt. So lässt sich die Luft im Orgelgehäuse präziser, dynamischer steuern. Das Ergebnis sind luftigere Töne, feineres Geräuschmaterial, feinere Nahrung für die Drones. Und weil es Zimoun als Ambient- und Soundkünstler gerne präziser, feinstofflicher hat, nimmt er sich das Material noch einmal vor und formt es weiter: Deviations eben. Unterstützung erhält er dabei durch den US-amerikanischen Sound Artist und Gründer des Experimental-Labels 12k Taylor Deupree. Der hat nicht nur ein besonderes Interesse an minimalistischer Musik, sondern auch bereits mit Größen wie Ryuichi Sakamoto zusammengearbeitet. Das Ergebnis überrascht daher nicht unbedingt, verzaubert aber dennoch: Purer Ambient, träumerisch-raumgreifende Klangflächen, immer wieder aufgerieben durch feine knisternde Sounds, wie das Fußstapfen außerirdischer Wesen. Schön, dass sich auch die ins heilige Berner Münster verirren durften. Zurecht trägt das Album das Tag »psychedelic«. Für Fans des feinsinnigen William Basinski wie auch der ätherischen Noiseheads Yellow Swans.
Taylor Deupree & Zimoun
»Wind Dynamic Organ, Deviations«
12k
Unterstütze uns mit deiner Spende
skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an den Empfänger: Verein zur Förderung von Subkultur, Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria. Vielen Dank!











