Vom 9. bis 12. Oktober 2025 entfaltet sich in Wien zum vierten Mal das DE/SEMBLE Festival. Ein Treffpunkt für alle, die Jazz nicht für ein untotes Genre halten und experimentelle Musik als lebendige, unberechenbare Praxis schätzen. Was 2022 als Projekt »Don’t Play Me« zur Sichtbarmachung von Frauen im Jazz begann, ist zu einer international wahrgenommenen Plattform für Diversität, fairere Repräsentation und künstlerische Risikobereitschaft herangewachsen. Kuratorin und Festivalleiterin Regina Fisch setzt auf Jazz als offenes, zukunftsgerichtetes Klangfeld – und auf eine Mischung aus etablierten Namen und neuen Stimmen. Hier kommen die Glanzlichter aus diesem Jahr:

Donnerstag, 9. Oktober, 20:00 Uhr, Flucc Deck
Zum Auftakt präsentiert die Saxofonistin Yvonne Moriel am 9. Oktober um 20:00 Uhr im Flucc Deck gemeinsam mit Vincent Pongrácz (Bassklarinette), Alex Kranabetter (Trompete, Elektronik) und Lukas König (Drums) das Projekt Nothing Causes Anything, eine Wiener Eigenproduktion mit internationalem Anspruch zwischen Free Improvisation, Noise und experimentellem Jazz. Der schwedische Saxofonist Otis Sandsjö aka Y-Otis lebt in Berlin und beschreibt seinen Ansatz als »Liquid Jazz«. Gemeinsam mit Petter Eldh (Bass/Synths), Dan Nicholls (Keys) und Jamie Peet (Drums) verschmilzt er Jazz mit HipHop, Electronica und Groove zu einem fließenden, hochmodernen Sound.
Freitag, 10. Oktober, 20:00 Uhr, Radiokulturhaus
Die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed präsentiert am 10. Oktober um 20:00 Uhr ihr aktuelles Album »A Paradise in the Hold« im Wiener RKH. Ihre Musik verbindet persönliche Spurensuche nach den Klängen ihrer Kindheit (Fijiri-Gesänge, Hochzeitslieder, Frauen-Perkussion) mit einer zeitgenössischen Jazz-Sprache, die ebenso meditativ wie kraftvoll sein kann.

Samstag, 11. Oktober, 19:00 Uhr, Bears in the Park
Die Kontrabassistin und Sängerin Helene Glüxam entwickelt ein Soloprojekt zwischen Intimität und klanglicher Weite, das sie am 11. Oktober im Bears in the Park in Simmering auf die Bühne bringt. Das Duo Los Sara Fontan aus Barcelona (Sara Fontan, Violine/Keys; Edi Pou, Percussion) verwandelt Improvisation in ein hochenergetisches Live-Spektakel. Mit Violine, Synths, Schlagzeug und allerlei Gerätschaften oszillieren ihre Auftritte unberechenbar zwischen zarter Textur und eruptivem Lärm. Ergänzt wird das Line-up um eine Performance von Daphna Horenczyk und das No-Concept-Duo Gigidalessio.
Sonntag, 12. Oktober, 15:00 Uhr, Reaktor
Die südkoreanische Komponistin und Multiinstrumentalistin Park Jiha bringt zum Festivalabschluss am 12. Oktober um 15:00 Uhr im Reaktor traditionelle Instrumente wie Yanggeum oder Piri in einen Dialog mit zeitgenössischer Improvisation. Übrigens: Ihr neues Album »All Living Things« (Glitterbeat, 2025) ist ein poetisches Statement, das Minimalismus, meditative Tiefe und dramatische Dynamik verbindet. Sollte man sich live nicht entgehen lassen.











