Mamadou Diabaté © Mamadou Diabaté
Mamadou Diabaté © Mamadou Diabaté

Flirrende Sounds zum Tanzen und Entspannen

Mamadou Diabaté, in Wien lebender Balafon-Virtuose aus Burkina Faso, wird sein neues Album »Nakan« am 8. September 2019 im Wiener Fluc vorstellen. Eine perkussive Klangreise durch Landstriche der Sahelzone.

Das Balafon, der Name rührt vermutlich von Bala fo (von Bala, wie das Instrument eigentlich genannt wird, und fo, spielen) her, stammt aus Westafrika, Mali. Grob gesagt, denn das Balafon ist ein recht diffiziles Instrument. Es werden Holzplatten, unter denen sich Kalebassen als Resonanzkörper befinden, mit Stäben »geschlagen«. Es ist also prinzipiell ein Rhythmusinstrument. Die hohen, weithin hörbaren Töne dieses Vorläufers von Vibraphon und Xylophon werden von einem gelegentlich als Surren oder Zirpen beschriebenen Sound umfangen, der ein flirrendes Klangbild ergibt, das man als »sphärisch« bezeichnen könnte. Mamadou Diabaté aus Burkina Faso (nicht zu verwechseln mit dem malischen Kora-Virtuosen gleichen Namens) ist ein Meister dieses Instruments.

Der 45-jährige Diabaté, der auch singt und Percussions spielt, stammt aus einer Musikerfamilie des Sambla-Volkes, ist also das, was man gemeinhin einen Griot nennt. Schon sein Vater galt als einer der besten Balafon-Spieler der Sahel-Region. Mamadou Diabaté, der seit 2001 in Österreich lebt und arbeitet, spielt zumeist ein Crossover zur »westlichen« World-Musik, aber auch die authentische Folklore seiner Heimat. Die Musik seiner Tonträger (erschienen 2001 bis 2011 beim inzwischen eingestellten Wiener Label Extraplatte) sind in erster Linie Eigenkompositionen. 2011 nahm er mit dem österreichischen Saxofonisten und Flötisten Wolfgang Puschnig und dem amerikanischen Tuba-Spieler Jon Sass das Album »Mutua« (Hoanzl), eine Fusion mit Jazz auf.

Kürzlich erschien Mamadou Diabatés neues Album »Nakan« (Lotus Records, 2019) mit seiner Band Percussion Mania, auf dem neben den klassischen afrikanischen Rhythmus- und Percussioninstrumenten, wie Balafon, Ngoni, Djembe oder Sabar, auch Flöten sowie elektrischer Bass und Gitarre zum Einsatz kommen. Wie auf früheren Alben mit Percussion Mania sind die Songs Pop-kompatibel, sie bieten eine breite Palette des populären Grooves Westafrikas – ein Roadmovie durch die Landschaften und Stile des Sahel, relaxt und mitreißend zugleich, erdverbunden und doch auch sphärisch, Musik zum Tanzen und Entspannen. Am 8. September 2019 wird er anlässlich der Albumpräsentation allerdings im Trio (zweimal Balafon, Percussion) im Wiener Fluc auftreten.

Link: https://www.mamadoudiabate.com/

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