Eine unerhörte Mischung bieten Deamonʼs Child aus Hannover auf ihrem dritten Album »Angstparade«, und das unerhört gut. »Denkmanöver töten nicht«, spricht da Ana Muhi, die Sängerin und Bassistin der Band, bestimmt ins Mikro, bevor die Gitarre bretterhart loslegt und sich das Schlagzeug schleppend dazugesellt. Ein Wunder, dass bei dem an frühen Stoner-Rock oder an die alten Melvins erinnernden Spiel noch so viel Raum für den Gesang übrigbleibt. Doch eine kraftvolle Stimme, mit der sich Muhi schon einmal förmlich die Seele aus dem Leib schreit, und eine wirklich gute Abmischung tun ihr übriges. Die Lyrics sind politisch, bisweilen parolenhaft und wecken schöne Erinnerungen an Bands wie Ton Steine Scherben oder Ideal. Doch, noch einmal: In dieser Kombination hab’ ich das noch nicht gehört! Ähnlich erfrischend war in letzter Zeit nur die Münchner Kombo Friends of Gas. Vielleicht einmal eine gemeinsame Tour? Es ist jedenfalls schwer, aus diesem in voller Länge bestechenden Album einzelne Tracks hervorzuheben. Neben dem Opener »Denkmanöver« sind »Garten Eden« und »Das Spiel« aber sicher die Highlights im ganz harten Bereich. »Knochenmann« und der ausufernde letzte Track »Krone meiner Schöpfung« geben Einblick in die psychedelische Seite des Dämonenkindes. Eine echte Entdeckung, dieses wütende Trio. Hoffentlich bald auch für viele!
Deamonʼs Child
»Angstparade«
Zygmatron Music
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