Ein junger David-Bowie-Verschnitt am Bass auf der einen Seite, ein junger Pete Doherty an der Gitarre auf der anderen und dahinter ein vergleichsweise unscheinbarer Schlagzeuger, stellten den Rahmen dar, in dem sich Sänger Michael Trent letzten Donnerstag im Chelsea um die Gunst des Publikums bemühte. Aber es gehört nun mal nicht zu den leichtesten Aufgaben, kritische Menschen für sich zu gewinnen und es gelingt nicht alleine mit dem Ausruf »Guten Abend!«, nur weil man sonst Englisch spricht. Diese Tatsache wurde den Vieren schnell klar.
Also machten sich The Films daran, musikalisch zu überzeugen. Gar nicht so leicht, bedenkt man, dass im Vorfeld Vergleiche mit z. B. den Killers gezogen wurden und dementsprechend hoch die Erwartungslatte lag.
Dennoch: Es gelang. Von Song zu Song konnte sich die Band steigern, bot wirklich gute Rockmusik, gegen Ende gab es gar eine sehr gute Coverversion des Klassikers »Be My Baby« von den Ronettes und dazwischen wurde die Hörerschaft mit akrobatischen Einlagen wie Balancieren auf dem Schlagzeug oder auf sonstigen Gegenständen bei Laune gehalten. Das Publikum, das anfangs dem Ganzen noch kritisch gegenübergestanden war, schien von der Darbietung überzeugt zu sein. Dementsprechend ausgelassen war gegen Ende auch die Stimmung im Chelsea. Zugabe gab’s wider Erwarten aber keine − schade.
Das Debütalbum der vier Amerikaner »Don’t Dance Rattlesnake« gibt’s bei uns übrigens Anfang Februar 2007.