Es quietscht eine Geige souverän knapp neben den Ton, und es irrlichtert ein Hackbrett durch eine kurze musikalische Skizze, die – angereichert durch allerlei nicht weiter identifizierbare Geräusche – im Ohr bleibt wie ein Traumfragment, das in den Tag hinein begleitet, und immer wieder spricht oder singt darin mit beinah tonloser Stimme oder in der Art, wie Kinderlieder gesungen werden, eine junge Frau rätselhafte, verträumt-melancholische Texte. Vieles könnte im Rahmen des ästhetischen Programms, das Brannten Schnüre verfolgen, misslingen. Inspiriert durch romantische, surreale und expressionistische Literatur und musikalisch ebenso blumig (in der Hauptsache Ambient- und Folk-Music-Collagen) orientiert, könnte man das Duo aus Würzburg mit beiden Beinen im Kitsch wähnen.
Eine vorindustrielle Seelenlandschaft, eingefasst in eine Schneekugel und abgelegt in einer hölzernen Truhe. Die steht in einer Gartenlaube, drum herum ein verwachsener Wald, gelegen hinter sieben oder acht Bergen. Das fränkische Duo Diamantener Oberhof vertont Reisen an solche imaginären Orte, die im Verborgenen liegen, aus der Welt gefallen sind. Zwischen »Liebstöckl« und »Schlafmohn« ist es…