Kaum ist man erwachsen und weiß auch wirklich, was das bedeutet, wünscht man sich nichts mehr als wieder ein Kind sein zu können.
Manchmal wird man erwachsen und streng mit sich selbst und anderen, weil man darüber enttäuscht ist, dass es scheinbar keine Antworten gibt oder nur unveränderliche. Das nüchterne »Das ist nun mal so« macht jeden Ansatz auf Neugierde zunichte und verschluckt jeden Funken an Kreativität und an Möglichkeit. Auch an Toleranz. Manchmal wird man erwachsen und vernünftig, weil man aufgibt und resigniert und nichts mehr wissen will, nichts mehr sucht, außer Gegenstände und seinen eigenen Vorteil nach eigener ?berlegenheit.
Und selbst wenn man beim Erwachsenwerden andere Menschen mit hilfesuchendem Blick ansieht, sieht man dann in Wahrheit nicht wieder nur sich selbst in derselben Situation? Ist nicht jeder Blick in die Augen eines anderen Menschen ein tiefer Blick in die eigene Seele, wenn der andere Mensch es zulässt? Das Leben selbst kann ein Spiel zwischen Illusion und Schauspielerei sein, das sich viel zu schnell um sich selbst im Kreis dreht wie ein Karussell, solange bis man kotzt.
Oder ist das Leben eine endlos lange Diskussion mit sich selbst? Sind wir nicht alle Zwillinge und blicken ununterbrochen in Spiegel oder in Schwarz und Weiß, auch wenn wir noch so verschieden sind, und auch wenn wir die Welt, seitdem wir ein Kind sind, eigentlich in bunten Farben sehen wollen?
»That enemy within« ist ein Theaterstück, das den Betrachter wieder zum Kind werden lässt und ihm zurückgibt, was ihm die Gesellschaft oder man sich selbst genommen hat. Man betrachtet die Welt wieder aus einer neugierigen, unschuldigen Perspektive des Fragens nach den wirklich wichtigen Dingen des Lebens, des Fragens nach dem Anderen, Unerklärlichen, in dem man schlussendlich wieder aber nur sich selbst erkennt. Auch wenn noch soviel Wissen über Zwillinge und das Dasein des Menschen in der Geschichte vermittelt wird, tun sich nur wieder neue Fragen auf und vor allem ein Warum? Warum ist die Welt so wie sie eben ist?
Was ist eigentlich ein Dostojewskij-Idiot? Ein Menschenkind, das nur sich selbst sieht? Ein Mensch, der nur sich selbst erhält? Ein naiver Trottel? Oder ein Mensch, der nichts weiß, weil er weiß, dass er nichts weiß, und sich traut, wieder Fragen zu stellen? Was bleibt, ist bei allem der Humor und das Amusement.
Das Leben ist schön. Solange es ein Fragen und Suchen gibt. Ein Kind freut sich auf die Welt, weil es keine Antworten gibt, sondern eben nur spannende Fragen. Die Welt besteht aus Illusion, Zauberei, Geheimnis und Magie für jeden von uns. Ein Tanz. Ein schwarz-weißes Klavier. Lachen. Musik. Ich. Du. Wir. Wir Zwillinge.