Als Miriam Polischka (Jenny Elvers) von ihrem Ex-Lover aus der Villa geschmissen wird, muss auch ihr fünfzehnjähriger Sohn (David Kross) raus aus der Luxusbleibe. Über die billige Kleinwohnung, in die er mit seiner Mutter zieht, rümpft er die Nase. Aber die Frage der Unterkunft stellt sich bald als nebensächliches Problem für den Jungen dar. Erol und seine Gang haben ihn nämlich als Opfer auserkoren. Sie lauern ihm in der Schule und auf der Straße auf. Polischka will sich wehren und erhält unversehens Schutz vom undurchsichtigen \“Geschäftsmann\“ Hamal. Dem ist der Jungen \“mit dem ehrlichen Gesicht\“ aufgefallen und er bietet ihm einen Job an.
Das ist nicht bloß Spaß
Polischka sagt zu und bald beliefert er Dealer mit kleinen Päckchen. Endlich hat er Kohle und Anerkennung. Alles läuft wie geschmiert. Die Freunde bewundern ihn, die Mutter ahnt nichts, Polizisten halten ihn für einen kleinen Schuljungen. Doch plötzlich findet sich Polischka in einer rettungslosen Lage. Nach der Romanvorlage von Gregor Tessnow ist ein recht düsterer Film entstanden. In grobkörnigen Bildern und wie staubig wirkenden Farbtönen wird die Geschichte eines Jugendlichen erzählt, der rasant in die Kriminalität abrutscht – als Beispiel, ohne Zeigefinger, aber auch ohne Lösungsvorschlag.
Ambivalenz
Die Figuren des Films sind vielschichtig gezeichnet und werden von exzellenten Darstellern gespielt (Überraschung: Das gilt insbesondere für Jenny Elvers). Die Gangster-Klischees könnte man als Hommage an Altmeister wie Martin Scorsese deuten. Dass kaum einer der Charaktere eindeutig einem Gut/Böse-Schema zuzuordnen ist und auch ein eindeutiges Happy End verweigert wird lässt den Zuseher mit ambivalenten Gefühlen zurück.
Regie: Detlev Buck
Buch: Zoran Drvenkar, Gregor Tessnow
DarstellerInnen: David Kross, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Erhan Emre, Oktay Özdemir, Kida Khodr Ramadan, Georg Friedrich, Hans Löw u.a.
Verleih: Filmladen
>> www.knallhart-derfilm.de
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