Owen Pallett hat mit »He Poos Clouds« zurzeit das Drama im Gepäck. Ein Drama, das so abgrundtief stürmischer und ernster wirkt als das märchenhafte Debüt »Has A Good Home«, dass man es fast nicht mehr glauben möchte, hier wäre derselbe Owen Pallet unterwegs. Derselbe Owen Pallett, der uns damals vor Arcade Fire in dieses neue Universum katapultiert hat. Derselbe Owen Pallett, der dann eine halbe Stunde später mit Arcade Fire zusammen das größte Konzert der letzten Jahre hingelegt hat. Derselbe Owen Pallett, der uns im rhiz damals mit Von Spar-Schlagzeugunterstützung ein unheimlich schönes Konzert geliefert hat.
Und irgendwie ist er derselbe Owen Pallett geblieben, auch wenn seine Songs nun weiter gehen und er statt musikalischer nun visuelle Unterstützung (eine Overhead-Show: »Orpheus«, was sonst) hat. Zu bieten hat er (als sympathischer Entertainer auch vor größeren Mengen) ein Best Of seiner beiden Alben, welches in jeder Sekunde perfekt sitzt und alle Wünsche erfüllt. Bloc Party wird natürlich wieder gecovert, und die »Ich hab den Text vergessen, und erfinde einen neuen.«-Nummer habe ich noch nie so unbeschwert erlebt wie bei ihm. Final Fantasys mystische Qualitäten werden durch die Orpheus-Sache natürlich enorm konzentriert, und das Drama spricht zu uns, ohne beklemmend oder angsteinflößend zu sein. Bei Final Fantasy gehen Drama und jugendliche Indie-Freude Hand in Hand.
Warum Final Fantasy immer noch »Indie« ist? Weil es mir gestern aufgefallen ist: Hätte sich eine Band mal hingesetzt und diese Songideen mit Gitarren, Bass und Drums nachgespielt, wäre es das beste Franz Ferdinand-Album seit Maximo Park gewesen. Aber nein, diese wunderschönen Feuerwerke gehören ganz allein der Violine statt der Gitarren, dem Rudern statt dem Schlagen. Schließlich starb der erste Gitarrist der Geschichte ja auch unglücklich.