Nach »Maurische Mauern« des Konzerthauses verdeutlicht Lucas Gehrmann von der Kunsthalle Wien am 11. Juni mit der »Aktion (ismen) remixt, oder: kein Wien ohne Stambulia-Kaffee«, dass »jedes Lokalkolorit seine Brillanz dem Austausch von Farben verdankt«. In Performances, Videos und Toninstallationen in den TQW Studios zeigen Lena Lapschina, Carola Dertnig, das Ta Ma Mu Ensemble oder Ingrid Moschik/Kai Podhraski – KünstlerInnen der laufenden Exhibition »Lebt und arbeitet in Wien II« -, dass Wien extrem von Importen bzw. kulturellen Transfers profitiert.
Siegfried Mattl vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien fragt, ob es eine lokale Radikalität gibt. Also featured »Wien Theorie« am 18. Juni massig Vorträge, wie verschiedene Wiener Milieus und Institutionen mit Raum umgehen. Die transnationalen Diskurse in Architektur und Stadtplanung widmen sich u.a. der kreativen Gründerzeit, Reflexionen über die soziale Konstruktion von Urbanität zwischen Funktionalismus und System oder filmischer Stadtwahrehmung. Letzterer Vortrag kommt von Michael Loebenstein, der fürs Österreichisches Filmmuseum am 25. Juni eine »Fahrt durch Wien« kuratiert. Eingebunden in den Nachdenkprozess über die Produktion von Wien-Bildern sind u.a. Jörg Burger, Michaela Grill oder Anja Salomowitz, die auf Basis von Archivmaterialien zeitgenössische Positionen zu den Topoi »Stadt« und »Kino« formulieren.
Schließlich streut das TQW Kollektiv noch Performances und »Radio Radikal« über Wien. Am 2. Juli, u.a. sind Arbeiten von Daniel Aschwanden, Deutschbauer/Spring, Simon Frearson, Hubsi Kramar, Barbara Kraus oder Veronika Zott zu erleben. Zum Abschluss gibt es ab 21 Uhr jeweils eine DJ-Line mit Female Obsession Spezial, Drehli Robnik, Karin Cerny & Ina Freudenschuss sowie DJ DSL: Otto Wagner Pavillon am Karlsplatz, Wien 1.