Wie bist du zur Kora gekommen?
Ich habe im Jahr 2000 mit dem Koraspiel begonnen. Davor habe ich die Instrumente gebaut. Ich habe in einer Firma mehr als 100 Instrumente selbst gefertigt. Es war klar, dass ich irgendwann einmal spielen würde, denn ich komme aus einer Griot-Familie. Ich wusste: Eines Tages werde ich spielen. Ich wusste nur nicht wann. Dadurch dass ich selbst Koras gebaut habe, wollte ich irgendwann wissen, wie man die Kora auch spielt.
Ich habe von meinem Cousin gelernt. Immer wenn der nicht gespielt hat, habe ich mit dem Instrument experimentiert. Mein Cousin hat mir die Begleitung von drei Stücken gezeigt, er musste aber nach Dakar, also habe ich mir – von diesen drei Stücken ausgehend und mithilfe von Kasetten das Spiel selbst beigebracht.
Apropos beibringen. Außer deinem Konzert am 15.7. im WUK hältst du im WUK auch einen Kora-Workshop. Was kann man dabei lernen?
Lehren kann ich nur, wenn ich mein Herz öffne. Ich gebe einen Teil meines Herzens. Wenn ich zufrieden und mein Herz offen ist, dann können die Schüler auch leicht lernen. Ich gebe dabei einen Teil von mir und wenn jemand unbedingt Kora lernen will, dann bin ich bereit dafür auch alles zu geben.
Was kann man in zwei Tagen Workshop erlernen?
An zwei Tagen kann ich die Begleitung zu zwei Liedern vermitteln. Jemand kann mich nach diesen zwei Tagen an der Kora schon ein wenig begleiten, somit erlernt man ein Lied pro Tag.
Wie geht es bei dir weiter?
Ich werde mit Salah Addin in Wels ein Konzert geben. Und mit Sigi Finkls African Heart in Zypern auftreten. Außerdem werde ich in Barcelona mit Toni Xucla eine CD aufnehmen und auch ein Konzert spielen. Wo die CD erscheinen wird, ist noch nicht klar, aber ich freue mich schon auf die Aufnahmen.
Welche Stücke wirst du am 15.7. im WUK spielen?
Es wird beides sein: Im ersten Teil werde ich zeigen, wie die Kora klingt, somit mit traditionellen Stücken. Also für all jene, die noch die die Kora gehört haben. Und im zweiten Teil werde ich eigene Stücke spielen.
Worum geht es in deinen Stücken?
Ich werde Lieder singen aus der Griot-Tradition, die die Geschichte beschreiben, dazu gehört auch immer ein bestimmter Rhythmus. Und Lieder, in denen es um den Frieden geht und um die Frage, wie man zusammen leben könnte. Liebeslieder, Lieder über Geschichte der Griots oder der Mandinke.
Solo Kouyaté live, im Rahmen der WUK Platzkonzerte 2008, am 15. Juli 2008 im Innehof des WUK, 20:30h, Eintritt frei. Bei Regen im Foyer des WUK.
Kouyaté gibt 2 Workshops im Koraspiel
Wo: Initiativenräume des WUK, Stiege 5
Wann: 12.+13. Juli und 19.+20. Juli
Jeweils 10 bis 11:30 Uhr und 11:30h bis 14 Uhr
Bez. Kosten & Anmeldung: unter 0699/11739138 oder per e-mail: einsteinle123@yahoo.com
>> www.wuk.at