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Das Fenster gegenüber

Im Rahmen der dritten Italienischen Filmwoche ist in Wien der sehr gute Film DAS FENSTER GEGEN?BER zu sehen.

Regisseur Ferzan Oztepek erzählt die Geschichte von Giovanna: Sie ist 29, verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Mann ist ein braver Taugenichts, der ständig die Jobs wechselt. Giovanna arbeitet in der Buchhaltung einer Hühnerfabrik. Im Haus gegenüber lebt Lorenzo, ein Bankangesteller. Giovanna und Lorenzo beobachten einander, doch damit die beiden in Kontakt kommen, bedarf es eines verwirrten alten Mannes. Er hat seine Herkunft, seinen Namen vergessen und nennt sich einfach Simone, weil das der einzige Name ist, der ihm einfällt.

Zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Im Zuge ihrer gemeinsamen Bemühungen dem alten Simone zu helfen, wird dieser mit seiner Vergangenheit konfrontiert, Vergangenheit und Gegenwart gehen für ihn immer mehr ineinander über. Das sind die stärksten Szenen im Film, die Regisseur Oztepek so löst, dass er in einer Szene vergangene und gegewärtige Handlung miteinander verschränkt: Einmal tanzt Giovanna mit dem alten Simone zu Volver, einem Tango, den einst auch Carlos Gardel gesungen hat. Eine Drehung später wird sie von dem jungen Simone im Arm gehalten.

Hoffnung auf Zukunft

Die Bedeutung von Zeit wird insofern relativiert, als es stets um Werte geht: Vertrauen, Selbsterkenntnis etc.. DAS FENSTER GEGENÜBER ist ein sensibler, wunderbar gelungener Film über die Schwierigkeit wahre Gefühle auszudrücken und ins Leben zu integrieren. Giovanna und Lorenzo versuchen zwar für einen Moment ihre Liebe zu leben, doch der Film endet nicht mit einem Happy Ending für die beiden, sondern er verlässt die Stadt. Doch Giovanna findet – wieder dank Simone, der ihr beim Berufsumstieg in die Backbranche hilft – zu sich selbst. Somit dennoch ein Ende mit Hoffnung auf eine Zukunft.

Die Italienische Filmwoche läuft noch bis 8. Dezember im Wiener DeFrance und im Votiv-Kino.
Programm: http://www.votivkino.at/nuovocinemaitalia/filme.html

Home / Kultur / Film

Text
Jürgen Plank, Kili Schmid

Veröffentlichung
04.12.2005

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