Ein Abend zum Thema Variationen stand im Grazer Minoritensaal auf dem Programm, es gastierte das luxemburgische Ensemble Les Musiciens, ein klassisches Kammerorchester, das aus dem 1974 gegründeten Ensemble Les Jeunes Musiciens hervorgegangen ist. Unter Dirigent Nicolas Brochot wurden zunächst Jean-Baptiste „Citoyen“ Davauxs Variationen zu La Marseilleise zur Aufführung gebracht. Vor der Pause vermochte Joseph Haydns Sinfonie Nr.85 „La Reine (de France)“ zu gefallen.
Der Höhepunkt des Abends war aber zweifellos der Auftritt von Françoise Groben am Violoncello, die auf einem von einer luxemburgischen Bank gesponserten Instrument aus dem 17. Jahrhundert spielte. Auf einem Podium am vorderen Bühnenrand sitzend, war Groben bereits vor dem ersten Ton im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Ihr divahaftes Auftreten wurde durch ihr feinsinniges und doch impulsives Spiel jedenfalls gerechtfertigt. Groben gab Variationen über ein Rokoko-Thema zum Besten, komponiert hatte dankenswerterweise Peter Iljitsch Tschaikowskij. Seit 1998 ist Françoise Groben Cellistin des von Thomas Zehetmair gegründeten Zehetmair-Quartetts. Ein schöner, variantenreicher Abend im stimmungsvollen Minoritensaal.
Graz & Gool 2003!
Was noch? Österreich ist ohne Hilfe von Franz Strohsack aka Frank Stronnach Fußballweltmeister geworden – und das verdanken wir einzig und allein Graz 2003! Denn Graz 2003 hat die von tattrigen Sportreportern gerne herbeigeredete Verbindung zwischen Kunst und Sport einfach umgesetzt und den Homeless Worldcup durchgeführt. Nachdem wir also gewonnen haben, dürfen wir uns jetzt – 25 Jahre nach Cordoba – sogar wie Brasilianer fühlen! Obrigado, Graz.
Aktuelle Ausstellungen bei Graz 2003:
Phantom der Lust – Visionen des Masochismus in der Kunst: bis 24.08.2003
Der Turmbau zu Babel: bis 5.10.2003
Der Berg der Erinnerungen: bis 28.09.2003
Links:
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