Maya ist ein junges Mädchen. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern irgendwo am Stadtrand von Haifa, Israel. Der Vater ist vor wenigen Monaten an einem Bienenstich gestorben. Die Mutter arbeitet in einem Krankenhaus und ist vom Alltag völlig überforderten. Die Lebensumstände der Familie sind schwierig, sozusagen eine Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs. Den hat der älteste Sohn tatsächlich erlitten und schwankt nun zwischen Schulbesuch und der Arbeit als Zettelverteiler im Mäusekostüm in der U-Bahn von Haifa. Ein beinahe tödlicher Unfall des jüngsten Sohnes bringt schließlich die Wende und führt die Familie wieder enger zueinander.
Auch wenn Haifa nach Süden und Sonne klingt: Die Trostlosigkeit der Stadtrandsiedlung kann mit vergleichbaren Orten Warschaus locker mithalte. Ich glaube, dass Menschen sich in ihrem Leben nur wenig verändern, sagt Bergman völlig richtig. So verhält es sich auch mit den Figuren in seinem Film. Sie sind wie die Stimmung, die der Film vermittelt, zuweilen bedrückt, melancholisch, lustig, hoffungsvoll und verzweifelt. Und in den besten Momenten des Films sind sie vielleicht alles zugleich.
Doch am Ende – wenn die Mutter und Maya gemeinsam Autostoppen und ein LKW anhält – steht schließlich doch die Hoffnung. Gebrochene Flügel sind schließlich zum Zusammenflicken da. Ein beeindruckender Film.
Broken Wings (Israel 2002, R: Nir Bergman)
Ab 12.8.2005 im Kino